Für deutliche Änderungen bei der Förderung von E-Autos sprach sich nun der  Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aus. Man müsse nicht jedes Luxusauto subventionieren, so der Chef des Verbraucherschutz-Verbandes Klaus Müller laut Automobilwoche.

Im Regierungsprogramm hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf festgelegt, die E-Auto-Förderung 2022 noch unverändert zu lassen. Danach soll die Förderung stärker auf Klimaschutz ausgerichtet werden und ab 2025 ganz entfallen.

Müller aber fordert offenbar eine sozialere Ausrichtung der Förderung. Kaufprämien sollte es nur noch für Autos unter 40.000 Euro Listenpreis geben. Bisher werden auch E-Autos über dieser Grenze bis zu 65.000 Euro Netto-Listenpreis gefördert, dann allerdings mit reduziertem Fördersatz. 

Vor Weihnachten hatte sich die für Mobilität zuständige vzbv-Expertin Marion Jungbluth dafür ausgesprochen, die Förderung nur bis zu einem Haushaltseinkommen von maximal 100.000 Euro zu gewähren (Pressemitteilung). Diese Forderung wiederholte Müller offenbar nicht.

Wichtig sei auch ein funktionierender Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos, so Müller. "Und das sollten vor allem die kleineren und mittleren Autos sein." Denn auf diese günstigeren Fahrzeuge seien viele Verbraucher angewiesen.

Für Gebrauchtkäufer seien zuverlässige, standardisierte Informationen zum State of Health der Batterie wichtig. Um den Gebrauchtmarkt zu stärken, könnte der Staat die Kosten für die Batterieprüfung bezuschussen, so ein Vorschlag von Müller.

Zudem verlangt Müller, die Förderung auf wirklich umweltfreundliche Autos zu beschränken. Das betreffe vor allem Plug-in-Hybride (PHEVs), die zu selten geladen werden.

Ansätze zu einer restriktiveren Förderung von PHEVs finden sich bereits im Regierungsprogramm. Danach müssen PHEVs ab dem 1. August 2023 eine elektrische Reichweite von 80 Kilometern haben, um eine Förderung zu bekommen. Außerdem soll die Förderung an einen elektrischen Mindest-Fahranteil geknüpft werden – konkreter wurde das Programm nicht.

Vorankommen muss nach Müller auch der Ausbau der Ladenetze; der Wirrwarr beim Bezahlen und der Tarif-Dschungel müssten verschwinden. Auch auf Reisen müssten Elektroautofahrer sicher sein können, an der Ladesäule Strom zu bekommen.