Ende 2021 eröffnete in Nürnberg der erste Charging Hub von Audi. Mit der Resonanz zu der Lade-Lounge ist Audi zufrieden: Rund 60 Prozent der Ladevorgänge werden von wiederkehrenden Kundinnen und Kunden durchgeführt.

Rund 3.100 Ladevorgänge registrierte Audi von Januar bis Ende April 2022 am Nürnberger Standort mit seinen sechs Schnelladepunkten. Im Schnitt sind das 24 Ladevorgänge mit rund 800 kWh pro Tag. Die Ladepunkte lassen sich vorab per App reservieren. Zudem besuchten täglich durchschnittlich 35 Kunden und Kundinnen die rund 200 Quadratmeter große Lounge, zu der auch eine 40 Quadratmeter große Terrasse gehört.

Bildergalerie: Audi Charging Hub in Nürnberg (2021)

"Die Zahlen und das positive Kundenfeedback zeigen, dass unser Konzept, eine flexible und premiumgerechte Schnellladeinfrastruktur im städtischen Raum anzubieten, voll aufgegangen ist", sagt Audi-Projektleiter Ralph Hollmig. Serviceangebote wie die Tauschstation für Mikromobilität-Akkus sowie ein Lieferservice für Einkäufe wurden ebenfalls rege genutzt.

Die Schnelllader der Charging Hubs hängen nicht direkt am Stromnetz, sondern sie sind batteriebasiert: Als Stromspeicher fungieren gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien aus zerlegten Erprobungsfahrzeugen von Audi. So können Charging Hubs auch dort aufgestellt werden, wo das Stromnetz zu wenig Leistung für sechs Ladepunkte mit bis zu 320 kW bietet.

Audi Charging Hub

Dank des 2,45 MWh großen Zwischenspeichers benötigt der gesamte Standort in Nürnberg lediglich einen 200-kW-Anschluss an das Niederspannungsnetz, um die Speichermodule kontinuierlich zu füllen. Damit lassen sich gleichzeitig sechs E-Autos mit rund einem Megawatt Leistung aufladen; bei gleichen Ladefähigkeiten bekommt damit jedes Auto mehr als 150 kW ab. Geladen wird mit Grünstrom, Photovoltaikmodule auf dem Dach liefern bis zu 30 kW zu.

Auf Basis der Erkenntnisse in Nürnberg eröffnet Audi im Zentrum von Zürich in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Variante des Charging Hubs. Der hat mit nur vier überdachten Ladepunkten einen geringeren Platzbedarf und passt so besser in das Banken- und Versicherungsviertel von Zürich.

Außerdem wurde der Schwenkarm im Vergleich zu Nürnberg modifiziert. Damit lassen sich die Autos über die gesamte Breite der einzelnen Stellflächen barrierefrei mit bis zu 320 kW laden. Die Bediendisplays an den Ladepunkten sind höhenverstellbar und die Wege breit genug für Rollstühle. Zudem dienen zwei 55-Zoll-Bildschirme zur Information. Sie weisen unter anderem auf die Food- und Fitnessangebote sowie ein E-Bike-Sharing in unmittelbarer Nähe hin.

Nach Zürich will Audi in der zweiten Jahreshälfte 2022 weitere Standorte eröffnen. Dann sollen in Berlin und Salzburg zwei kompakte Versionen analog zur Anlage in Zürich entstehen. Drei weitere Standorte in deutschen Metropolen sollen 2023 folgen. Bis Mitte 2024 werden weitere Hubs in deutschen Städten eröffnen. Dafür ist Audi noch auf der Suche nach attraktiven Standorten und Partnern. Besonders zentrumsnahe Standorte, idealerweise mit befestigten Flächen und Services vor Ort werden gesucht.