Nach einem Teaser im Juli wurde der Drako Dragon nun auf der LA Auto Show vorgestellt – mit aussagekräftigen Bildern und technischen Daten. Wie bekannt, bietet der Elektro-Crossover Flügeltüren und 2.000 PS, also fast 1.500 kW. Der "Drakos DriveOS Quad Motor Powertrain" besteht, wie der Name schon sagt, aus vier Elektromotoren.
Auf der Website der Firma gibt es nun recht ausführliche technische Daten und einen Preis. Danach kostet der Wagen 290.000 Dollar, oder etwa ebenso viel in Euro. Mit 5,05 Metern Länge und 1,60 Meter Höhe ist das Auto etwa so groß wie ein Lotus Eletre, um ein sportliches Modell zu nennen. Freilich ist der Lotus mit maximal 675 kW nicht einmal halb so stark.
Bildergalerie: Drako Dragon (2023)
Die Fahrleistungen sind die eines Supersportwagens. Der Drako Dragon erreicht in 1,9 Sekunden die Schwelle von 60 Meilen pro Stunde (96 km/h). Damit liegt der Wagen fast gleichauf mit dem Lucid Air Sapphire (1,89 Sekunden für 0-60 mph) und ein klein wenig vor dem Tesla Model S Plaid (1,99 Sekunden, mit Rollout-Start). Die Höchstgeschwindigkeit von "über 200 mph" (322 km/h) entspricht sogar genau dem Wert von Tesla; der Sapphire soll 205 mph (330 km/h) schaffen.
Die Reichweite wird mit 676 km nach EPA-Norm angegeben – ein extrem guter Wert für ein so starkes und immerhin 2,3 Tonnen schweres Fahrzeug, denn der Lotus Eletre R kommt mit seiner 112-kWh-Batterie nur auf 490 km, und das nach der weniger anspruchsvollen WLTP-Norm. Die Batteriegröße gibt Drako Motors nicht an, doch sie muss deutlich über 120 kWh liegen.
Auch schnelles Aufladen dürfte der Elektro-Drache bieten, denn laut technischen Daten verfügt er über eine "500 kW capability" beim Schnellladen. Ob das wirklich eine maximale Ladeleistung von 500 kW bedeutet, bleibt unklar. Hyundai und Kia suggerierten früher auch eine Auflademöglichkeit mit 350 kW, indem sie schrieben, die Autos ließen sich an einer 350-kW-Säule in 18 Minuten auf 80 Prozent SOC bringen. In Wirklichkeit waren es dann "nur" maximal 240 kW.
Allerdings soll sich der Dragon in nur 10 Minuten auf 80 Prozent bringen lassen, wie InsideEVs.com schreibt. Danach kann der Wagen außerdem dank seiner vier Motoren auch einen "Tank Turn" auf der Stelle ausführen wie der Mercedes EQG.
Um das moderate Gewicht von 2,3 Tonnen zu erreichen, kommt ein Carbon-Chassis zum Einsatz, das bei doppelter Steifigkeit rund 50 Prozent Gewicht sparen soll. Auch die Karosserie besteht zumindest zum Teil aus leichten Naturfasern.
Die Grundform der Karosserie erinnert vage an den Jaguar I-Pace, doch mit den vielen Sicken und der tief eingeschnittenen Fronthaube wirkt der Drako Dragon deutlich sportlicher. Ein Hingucker ist neben den Flügeltüren der Durchbruch von der Motorhaube nach vorne (gut zu sehen im oben eingebundenen Video).

Innen gibt es einen riesigen 17,1-Zoll-Touchscreen im Querformat, dazu ein Instrumentendisplay und Anzeigen für die Bilder der Kameras, die die Außenspiegel ersetzen. Der Drako Dragon soll ab 2026 in Amerika gebaut werden; jährlich sollen bis zu 5.000 Stück gebaut werden. Reservierungen für das Serienmodell (mit Hinterlegung von 500 Dollar) und für die auf 99 Stück limitierte First Edition (für 5.000 Dollar) sind bereits möglich.
Die im Juli veröffentlichten Teaserbilder zeigten vor allem die spektakulären Flügeltüren. Darüber hinaus war die Lichtsignatur vorne und hinten erkennbar sowie die teils recht rundlichen Karosserieformen:
Bildergalerie: Drako Dragon (Teaserbilder)
Das kurvenbetonte Design erinnerte uns vage an den Drako GTE, eine viersitzige Sportlimousine, die der Hersteller schon 2019 vorgestellt hat, und von der nur 25 Exemplare gebaut werden sollen, wie Motor1.com USA damals berichtete. Der GTE ist mit insgesamt 900 kW oder rund 1.200 PS nicht ganz so stark wie der Dragon; hier sorgen vier 225-kW-Elektromotoren für den Antrieb. Der Preis liegt bei stolzen 1,25 Millionen Dollar. Dagegen ist der Drako Dragon geradezu günstig.
Bildergalerie: Drako GTE (Bilder von 2019)
Quelle: InsideEVs.com