Ist Porsche noch ein Sportwagen-Hersteller? Diese Frage stellen Journalisten-Kollegen seit dem Debüt des Cayenne, der vor zehn Jahren startete. Weiteren Stoff für die Debatte lieferte der kleinere Macan. Denn beide Autos sind keine Sportwagen, sondern SUVs und sie sind erfolgreich – sehr erfolgreich.

Mit dem Taycan verletzte Porsche ein weiteres Tabu. Aber auch das erste Elektroauto von Porsche verkauft sich gut, sogar besser als der Dauerbrenner Porsche 911. Mit einem Siebensitzer-SUV wird Porsche demnächst die nächste heilige Kuh schlachten: Die Zuffenhausener bringen einen Siebensitzer. Das Auto trägt das interne Kürzel K1 und soll im Werk Leipzig gefertigt werden. Unser Rendering zeigt, wie das größte Porsche-Modell aller Zeiten aussehen könnte.

Bildergalerie: Porsche Siebensitzer-SUV als Rendering

Basis für den K1 soll nach Gerüchten aus dem Jahr 2021 die Premium Platform Electric (PPE) sein. Das Fahrzeug soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts starten und drei Sitzreihen haben; das verlautete im November 2021 aus Händlerkreisen. Im Juli 2022 bestätigte Porsche-Chef Oliver Blume dann die Pläne für ein großes Elektro-SUV oberhalb des Cayenne gegenüber Automotive News.

Das neue Modell solle "eine sehr sportliche Interpretation eines SUV" sein, so Blume. Das Modell soll auch Technologie aus dem Mission R erhalten, der auf der IAA 2021 in München vorgestellt wurde. Zu den übernommenen Elementen gehört angeblich das 920-Volt-System für sehr kurze Ladezeiten, genauso wie die direkte Ölkühlung für die Elektromotoren.

Porsche Taycan Turbo (2020)

Porsche Taycan

Porsche Cayenne Coupé

Porsche Cayenne Coupé

Der Andeutung von Blume folgend, zeichnete unser Grafiker einen sportlichen Crossover; zum Teil ließ er sich auch vom Taycan inspirieren. Zu erwarten ist wohl so etwas wie die Elektroversion des Porsche Cayenne Coupé, aber mit den Vier-Punkt-Scheinwerfern des Taycan.

Antreten wird der Neuling wohl gegen das Tesla Model X. Das über fünf Meter lange Topmodell des US-Autobauers gibt es wahlweise mit fünf, sechs oder sieben Sitzen. Auch bei Motorisierung und Akku wird sich Porsche wohl an Tesla orientieren. Das Model X gibt es derzeit nur als Plaid mit drei Elektromotoren; der Tempo-100-Sprint soll damit nur 2,6 Sekunden dauern. Als Reichweite werden 528 Kilometer genannt. Etwas moderater ist das später startende Dual-Motor-Modell mit einem Sprint in immer noch sehr sportlichen 3,9 Sekunden und 560 km Reichweite.

Bildergalerie: Tesla Model X (2021)

Das Tesla Model X Plaid kostet rund 142.000 Euro; der Porsche wird mindestens ebenso teuer sein. Schließlich kostet schon das Topmodell des Cayenne über 200.000 Euro. Und wenn der Neuling oberhalb des Cayenne positioniert wird, dürfte er auch mehr kosten.