Den Electric Delivery Van (EDV) des US-amerikanischen Start-ups Rivian wird es bald auch in einer kleineren Version namens EDV 500 geben. Das Modell wurde nun auf einer öffentlichen Straße gesichtet. Wie es sich für einen Erlkönig gehört, hatte der Lieferwagen einen Tarnanstrich.

Instagram-User kindelauto postete ein kurzes Video, das den Nutzfahrzeug-Erlkönig an einer roten Ampel zeigt. Er oder sie schrieb dazu, dass es sich um den EDV 500 handelt. Das Modell ist aber auch an den drei Teilen des Ladeabteils erkennbar, die sich trotz der Tarnung abzeichnen. Der EDV 700 dagegen hat vier solche Segmente:

 

Amazon hat 100.000 Stück von Rivians Lieferwagen bestellt, die bis 2030 ausgeliefert werden sollen. Rivian hat drei Versionen des EDV angekündigt, die die Bezeichnungen EDV 500, EDV 700 und EDV 900 tragen. Der EDV 700 nahm im Sommer 2022 die Arbeit auf und liefert seitdem Amazon-Pakete in den USA aus. Er ist sieben Meter lang und bietet ein Ladevolumen von rund 19 Kubikmetern. Das Modell EDV 900 ist mit 8,15 Metern größer und bietet rund 24 Kubikmeter Volumen, während der 6,30 Meter lange EDV 500 mit 17 Kubikmetern das kleinste Modell in der Palette ist.

  Rivian EDV 500 Rivian EDV 700 Rivian EDV 900
Länge 6,30 Meter 7,00 Meter 8,15 Meter
Radstand 3,99 Meter 4,75 Meter 5,21 Meter
Zulässiges Gesamtgewicht (GVWR) 4,2 Tonnen 4,2 Tonnen 6,4 Tonnen
Ladevolumen 14 Kubikmeter 19 Kubikmeter 24 Kubikmeter
Reichweite 240 km 240 km 195 km

Die Reichweite des EDV 500 (240 km) ist genauso groß wie beim EDV 700, während der EDV 900 nur 195 km kommt. Für Pkw-Verhältnisse sind das kleine Zahlen, doch für den Einsatzzweck als Auslieferungsfahrzeug reicht das leicht. Auch das zulässige Gesamtgewicht (Gross Vehicle Weight Rating, GVWR) ist das gleiche wie beim EDV 700.

Der EDV 500 soll im Juni auf den Markt kommen. Wann der EDV 900 startet, ist derzeit unklar. Berichten zufolge versucht Rivian derzeit, bei Amazon die Exklusivitätsklausel loszuwerden, die den Hersteller daran hindert, die Fahrzeuge auch an andere Flottenkunden zu verkaufen.

Bis November 2022 hatte Amazon mehr als 1.000 EDVs entgegen genommen, 90.000 Stück fehlen also noch. Im Februar meldete Amazon, dass bereits über 10 Millionen Pakete von den Elektro-Transportern ausgeliefert wurden. Amazon ist mit 17 Prozent an Rivian beteiligt. 

Rivian hat für das letzte Quartal des Jahres 2022 einen Verlust von 1,7 Milliarden Dollar ausgewiesen, nach einem Verlust von 2,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Die Firma hofft, bis Ende 2024 profitabel zu sein.

Im Jahr 2023 will Rivian die Produktion auf rund 50.000 Elektrofahrzeuge verdoppeln. Dabei könnten die geplanten R2-Modelle eine Rolle spielen, die rentabler als der R1T und R1S sein sollen. Die Fahrzeuge sollen in einer neuen Fabrik in Georgia produziert werden. Details zu den Autos wurden noch nicht veröffentlicht, und auch einen offiziellen Einführungstermin gibt es noch nicht. 

Bildergalerie: Rivian EDV (Electric Delivery Van)