Aus alt mach neu, heißt es in Bälde bei Renault. Die Retro-Welle hat nun auch die Franzosen erfasst und zwar mit der Rückkehr des Renault 5. Der Kleinwagen wurde in seiner ursprünglichen Form bis 1996 gebaut. Nächstes Jahr soll er als reines Elektroauto sein langersehntes Comeback geben.
Als man im Januar 2021 die Studie im Retro-Style zeigte, war die Begeisterung riesig. Das Design wurde gefeiert. Nun haben unsere Erlkönigjäger den Zoe-Ersatz erstmals mit eigener Karosserie in freier Wildbahn abgeschossen. Zuletzt hatte ein Auto-Paparazzo einen Testträger erwischt, der sich hinter einer höhergelegten und modifizierten Clio-Hülle versteckte.
Die guten Nachrichten hier sind: Obwohl die Tarnung noch relativ stark ausfällt, sehen wir jetzt schon, dass das Auto beim Design nicht all zu sehr von der Studie abweichen wird. Wahrscheinlich sehen wir hier sogar schon die endgültigen Scheinwerfer und Rückleuchten.
Und vergessen Sie die wenig attraktiven Stahlfelgen. Die werden Platz machen für schickere Aluräder, eventuell sogar mit Aero-Paneelen. Das ist ja gerade der letzte Schrei, um noch ein bisschen mehr am Luftwiderstand zu feilen, nicht nur bei Elektroautos, sogar beim ein oder anderen Verbrenner.
Auffällig: Im Gegensatz zur Studie trägt dieser Prototyp größere Außenspiegel und eine Sharkfin-Antenne. Eine weitere signifikante Änderung sehen wir an der Front, wo Renault einen tiefen Einlass installiert hat, um den Radarsensor unterzubringen.
Sollte uns die Tarnfolie keinen Streich spielen, verfügt dieser Erlkönig über konventionelle Türgriffe an den vorderen Türen. Das Showcar zeigte hier noch eine glattere Seitenlinie mit bündig abschließenden Türgriffen. Hinten wird man die Türgriffe der Renault 5-Neuauflage wie beim Zoe und Clio mit "versteckten" Türgriffen im Alfa Romeo-Stil versehen, die nahe der C-Säule untergebracht werden.
Am Heck sehen wir einen Scheibenwischer, den es bei der Studie nicht gab. Die Rückleuchten sollen wir offensichtlich noch nicht in voller Pracht zu Gesicht bekommen. Es deutet aber trotz Tarnung vieles darauf hin, dass sie wie beim Concept Car groß und vertikal angeordnet sein werden. Ob wir das durchgehende LED-Leuchtenband mit dem erleuchteten Rhombus samt einer "5" in der Serie sehen werden, bleibt abzuwarten.
Für einen vernünftigen Blick in den Innenraum des Erlkönigs ist dieser leider zu weit weg. Es sieht aber aus der Ferne so aus, als würde man dem Elektro-Kleinwagen einen Tablet-artigen Infotainment-Touchscreen gönnen, der aus dem Armaturenbrett ragt. Dazu kommt ein rechteckiges Instrumentendisplay.
Renault hat ja nie das Interieur der Studie gezeigt, das hier ist also sowas wie unser erster Blick. Der wiederauferstandene 5 wird übrigens kein komplett neues Auto. Gut 70 Prozent der Komponenten werden vom Clio und Capture kommen. Er wird deren CMF-B-Plattform nutzen, die dann allerdings für den Elektroantrieb angepasst wird.
Das wiederum wird es dem Createur d'Automobile erlauben, im Vergleich zum Zoe 30 Prozent der Herstellungskosten einzusparen. Der neue 5 wird vier große Batterie-Module erhalten, die im Vergleich zu den zwölf kleineren des Zoe 15 Kilo Gewicht einsparen sollen. Das leichtere Akkupaket soll nicht nur eine höhere Energiedichte aufweisen, sondern auch die Steifigkeit des Unterbodens optimieren, um sich in Sachen NVH (Noise, Vibration, Harshness) zu verbessern.
In einer Zeit der immer strikteren Kostenkontrolle wirkt es fast ein bisschen überraschend, dass Renaults E-Kleinwagen über eine Mehrlenker-Hinterachse verfügen wird. Außerdem plant Renaults Performance-Arm Alpine eine Hot Hatch-Variante, die Ende 2024 auf den Markt kommen soll. Die zugehörige Studie namens A290_β wurde vor ein paar Monaten vorgestellt.
Bildergalerie: Renault 5 (2024) Prototyp mit Serienkarosserie
Quelle: Motor.es