Stellantis, der Mutterkonzern von 14 Automarken wie Opel, Peugeot, Citroen, Fiat etc., will LFP-Batterien vom chinesischen Hersteller CATL kaufen. Am heutigen Dienstag wurde eine unverbindliche Absichtserklärung (MoU) zur Lieferung von LFP-Batteriezellen und -Modulen für die Produktion von Elektroautos in Europa unterzeichnet.

Die Absichtserklärung sieht eine langfristige Zusammenarbeit vor. Um die Stellantis-Elektrifizierung voranzutreiben, kommt auch ein 50-zu-50-Joint-Venture zwischen Stellantis und CATL in Frage, so die Partner.

Reuters berichtet, dass Stellantis sogar eine neue, gemeinsame Zellfabrik in Europa plant. Stellantis-Einkaufsvorstand Maxime Picat sagte gegenüber der Nachrichtenagentur, der Joint-Venture-Plan mit CATL ziele auf den Bau einer neuen Gigafabrik in Europa zur Herstellung von LFP-Batterien ab. Ein Standort oder ein Datum für den Produktionsstart wurde noch nicht genannt.

Stellantis wolle LFP-Batterien in mehreren Segmenten einsetzen, so Picat, da man in vielen Klassen erschwingliche Autos anbieten wolle, und zwar "sowohl bei Personenkraftwagen als auch potenziell bei Nutzfahrzeugen". Bei den Pkws kommen vor allem günstigere Modelle in Betracht: In der Pressemitteilung heißt es, die LFP-Technik ermögliche hochwertige, langlebige und erschwingliche Elektrofahrzeuge im B- und C-Segment. Crossover und SUVs wurden ausdrücklich eingeschlossen.

Für teurere Autos sollen nach wie vor NMC-Akkus verwendet werden, so Picat. Stellantis baut ja im Rahmen des Joint-Ventures ACC drei Gigafactories in Frankreich, Deutschland und Italien. Diese sollen NMC-Zellen fertigen.

Citroen e-C3 (2024)

Der Citroen e-C3erhält einen LFP-Akku

Fiat Panda (2024) als Rendering von Motor1.com

Fiat Panda mit E-Antrieb als Rendering

Als erstes Auto im Konzern soll der neue Citroen e-C3 einen Akku mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie (LFP) erhalten. Da er aber schon 2024 startet, kommen Zellen aus einer Fabrik, die erst noch gebaut werden muss, zu spät. Offenbar soll CATL zuerst Zellen aus bestehenden Werken liefern. In Erfurt betreibt CATL bereits eine Batteriefabrik

Der Batteriebedarf an LFP-Zellen von Stellantis dürfte jedenfalls sehr hoch sein. Smart-Car-Plattform-Chef Renaud Tourte sagte bei der Vorstellung des e-C3, dass Stellantis "etwa sieben" Derivate auf Basis der Smart Car Platform plant. Zumal wegen der niedrigen Preise von unter 25.000 Euro die Verkaufsvolumina groß sein dürften.

Stellantis hat 14 Automarken, aber Ram und Chrysler dürften wohl keine Kleinwagen bringen

Auch ein siebensitziger Citroen e-C3 Aircross ist in Vorbereitung. Äquivalente anderer Stellantis-Marken sind ebenfalls geplant. Gerüchteweise werden auch der kommende Opel Crossland Electric und der Elektro-Panda von Fiat dazu gehören. Über einen entsprechenden Peugeot E-1008 spekuliert die französischen Website Auto-Moto.com

Ab 2030 will Stellantis in Europa nur noch batterieelektrische Pkws verkaufen. Bis dahin bleiben nur noch sieben Jahre. Mit den geplanten Kleinwagen macht der Konzern einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Die Batterieversorgung für die günstigen Modelle dürfte nun eine der wichtigsten Fragen für Tavares sein.