Der neue Elektro-Macan startet in der zweiten Jahreshälfte. Er soll das sportlichste Modell im Segment sein, verspricht Porsche. Aber gegen welche Autos tritt der Wagen an? Wir haben vergleichbare Elektro-SUVs herausgesucht, um Stärken und Schwächen des Neulings besser zu erkennen.
Zu den Pluspunkten beim Porsche Macan gehören das 800-Volt-System für schnelles Laden und die starken Motorisierungen. Beim Macan 4 überrascht zudem die hohe Reichweite von über 600 km. Aber sehen wir uns an, wie der Wagen im Verhältnis zur Konkurrenz liegt.
Porsche Macan 4 im Vergleich
Betrachten wir zunächst den Macan 4. Mit 300 kW ist sein elektrischer Allradantrieb noch nicht allzu abgehoben, genauso wenig wie der Sprintwert von 5,2 Sekunden – dergleichen bieten durchaus einige Elektroautos. Bei Audi und BMW gibt es allerdings nichts Vergleichbares. Mercedes bringt mit dem neuen EQC SUV einen Konkurrenten, der aber erst 2025 starten soll. Bis dahin nehmen wir den Mercedes EQE 500 SUV, der mit fast fünf Metern deutlich länger ist, aber sonst ganz gut passt. Unsere Vergleichstabelle komplettieren zwei Modelle aus dem Volumensegment (deutlich bessere Werte gefettet):
Porsche Macan 4 | Tesla Model Y Long Range | Hyundai Ioniq 5 4WD | Mercedes EQE 500 SUV | |
Antrieb | AWD 300 kW | AWD 158+220 kW | AWD 239 kW | AWD 300 kW |
0-100 km/h | 5,2 Sek. | 5,0 Sek. | 5,1 Sek. | 4,9 Sek. |
Spitze | 220 km/h | 217 km/h | 185 km/h | 210 km/h |
Stromverbrauch | 17,9-21,1 kWh | 16,9 kWh | 17,9 kWh | 18,9-22,5 kWh |
Reichweite | 613 km | 565 km (19 Zoll) | 481 km | 411-453 km |
DC-Ladedauer (10-80%) | 21 min | k.A. | 18 min | 32 min |
Preis | 84.100 Euro | 50.970 Euro | 58.800 Euro | 99.841 Euro |
Das Tesla Model Y in der Version "Maximale Reichweite" alias Long Range schneidet beim Sprint, Stromverbrauch und Preis besser als der Macan 4 ab. Der Hyundai Ioniq 5 hat wie der Macan ein 800-Volt-System. Damit lädt er sogar noch etwas schneller als der Porsche. Die Allradversion mit 239 kW ist auch beim Beschleunigen ein Quäntchen besser. Noch spurtstärker ist der Mercedes, der aber in allen anderen Kategorien hinterherhinkt und zudem das teuerste Modell im Vergleich ist.
Porsche Macan Turbo im Vergleich
Der Macan Turbo ist mit seinen 470 kW extrem stark motorisiert. Aber auch unsere drei Rivalen gibt es in stärkeren Versionen, die zumindest halbwegs mithalten können. Hier wieder unsere Vergleichstabelle:
Porsche Macan Turbo | Tesla Model Y Performance | Hyundai Ioniq 5 N | Mercedes-AMG EQE 53 SUV | |
Antrieb | AWD 470 kW | AWD 158+235 kW | AWD 478 kW | AWD 460 kW |
0-100 km/h | 3,3 Sek. | 3,7 Sek. | 3,4 Sek. | 3,7 Sek. |
Spitze | 260 km/h | 250 km/h | 260 km/h | 240 km/h |
Stromverbrauch | 18,8-20,7 kWh | 17,3 kWh | 20,6 kWh | 23,0-25,5 kWh |
Reichweite | 519 km | 514 km | 424 km | bis 453 km |
DC-Ladedauer (10-80%) | 21 min | k.A. | 18 min | 32 min |
Preis | 114.600 Euro | 56.970 Euro | 74.900 Euro | 139.438 Euro |
Kein Konkurrent sprintet so schnell wie der Macan Turbo, doch ob eine halbe Sekunde mehr wirklich entschiedend sind, ist zu bezweifeln. Zu den härtesten Macan-Konkurrenten gehört auch bei dieser Motorisierung wieder das Tesla Model Y, diesmal in der Topversion Performance. Mit seinem 3,7-Sekunden-Sprint ist es zwar nicht ganz so schnell, kann aber bei der Reichweite mithalten und liegt beim Stromverbrauch vorne. Vor allem aber kostet es tatsächlich nur halb so viel wie der Porsche.
Ein interessanter Fall ist auch der Hyundai Ioniq 5 N, der beim Sprint nur eine Zehntelsekunde langsamer ist als der Porsche und zudem etwas schneller lädt. Der Mercedes-AMG EQE 53 SUV schließlich ist nur 10 kW schwächer als der Macan, braucht jedoch etwas länger für den Normsprint – aber der Mercedes ist ja auch deutlich größer. Das erklärt auch den höheren Stromverbrauch und den enormen Preis.
Unterm Strich
Elektro-SUVs der Mittelklasse gibt es weiß Gott schon viele. So finden sich durchaus Alternativen zum Porsche Macan. Geld sparen kann man mit dem Hyundai Ioniq 5, der außerdem noch ein wenig schneller lädt als der Porsche. Günstiger ist auch das sehr effizient fahrende Tesla Model Y. Mehr kostet dagegen der Mercedes EQE SUV, der aber auch eine Klasse höher antritt. Von den Daten her würden wir uns für einen Ioniq 5 oder ein Model Y entscheiden, aber bei Porsche zählen eben auch Image und Fahrverhalten.