Der BYD Tang erhält schon vor dem Marktstart eine Überarbeitung, die dem siebensitzigen Elektro-SUV vor allem mehr Langstreckentauglichkeit beschert. Die Änderungen wurden bei Testfahrten in Shenzhen angekündigt.

Kern der Modifikationen ist ein deutlich größerer Akku: Statt 86 speichert die Batterie künftig 108 kWh, womit die Reichweite von 400 auf 530 km steigt. Zudem erhöht sich die Ladeleistung: Mit Wechselstrom sind künftig 11 statt 7 kW möglich. Das bedeutet wohl, dass der Bordlader nun dreiphasigen Strom verkraftet. Mit Gleichstrom sind nun 190 kW drin, berichtet die Automobilwoche.

Bildergalerie: BYD Tang (2022)

Der serienmäßige Allradantrieb liefert wie gehabt starke 380 kW. Die Beschleunigungszeit wird in dem Bericht mit 4,9 Sekunden angegeben, während es bisher 4,6 Sekunden waren. Die Höchstgeschwindigkeit liegt unverändert bei 180 km/h. Neu am Fahrwerk sind aktive Dämpfer mit variabler Stellkraft, mit denen sich der Tang besser an die gerade herrschende Fahrsituation anpassen soll.

Der 4,87 Meter lange Siebensitzer gehört zu den drei Modellen, mit denen BYD in Deutschland starten wollte. Nach dem Bericht ist der Verkaufsstart aber erst für das zweite Quartal geplant. Damit ist wohl die Händlerpremiere gemeint, denn konfigurierbar ist das Modell schon seit geraumer Zeit. In Deutschland wird das Auto bislang aber höchstens in kleinen Stückzahlen ausgeliefert, wie die Zulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamts für 2023 zeigt.

Noch nicht so genau festgelegt ist offenbar der Preis des BYD Tang. Im Konfigurator sind 71.400 Euro vermerkt. Doch auf seiner Website zur Wechselprämie nennt BYD einen Listenpreis von 69.615 Euro. Bis Ende März wird davon noch ein Rabatt von 13.923 Euro abgezogen, womit man bei 55.692 Euro landen würde.

Normalerweise müsste sich die deutlich größere Batterie des überarbeiteten Tang in den Preisen niederschlagen, doch dazu wollte BYD noch nichts sagen. Man sollte sich aber "ruhig mal auf eine Überraschung gefasst" machen.

Als Siebensitzer mit relativ kleinen Außenmaßen tritt der BYD Tang gegen den Mercedes EQB an, der allerdings deutlich schwächer motorisiert ist. Mit einem 215 kW starken Allradantrieb gibt es ihn für rund 58.000 Euro. Der neue Kia EV9 ist mit fünf Metern Länge deutlich größer als unser BYD; mit einem 283 kW starken Allradantrieb gibt es ihn ab 76.490 Euro. Verzichtet man auf die sieben Sitze, dann kommen viel mehr Autos in Frage, darunter das Tesla Model Y Long Range, das es jetzt schon ab 48.570 Euro gibt.  

Unterm Strich

Der BYD Tang hat als Siebensitzer mit relativ kleinen Außenmaßen nicht viele Konkurrenten. Doch diese Marktnische ist klein. Wer mit fünf Sitzen auskommt, findet viele Alternativen. Technisch ist der BYD mit der starken Motorisierung, der ordentlichen Reichweite und den vernünftigen Ladeoptionen durchaus konkurrenzfähig. Der Rest ist aber eine Preisfrage. Um eine Chance zu haben, sollte BYD die 49.000 Euro von Tesla unterbieten.