Elektro-Leichtfahrzeuge der Klasse L7e gibt es eigentlich schon eine ganze Menge: Man denke nur an den Opel Rocks Electric, den Microlino oder die kleinen Nützlinge von Ari Motors. Dennoch scheint es noch genug Nachfrage für neue Modelle zu geben.
Das Start-up Bleudq, bisher auf den Vertrieb von E-Rollern und E-Scootern spezialisiert, hat nun ein Modell aus den USA gefunden, das man importieren und in Deutschland verkaufen will: den Avantier C.
Der Avantier C dagegen ist ein Winzling für Privatleute oder Lieferdienste. Bleudq importiert das Modell exklusiv und vermarktet es unter dem Slogan "Weniger Auto, mehr Leben". Man habe das Wägelchen einige Wochen getestet und für gut befunden. Der Avantier C soll genau das sein, was man in der Stadt braucht. Dazu sei er "unglaublich günstig".
Der Avantier ist weniger als drei Meter lang. Das klingt wenig, ist aber immerhin schon 30 cm mehr als der alte Smart Fortwo EQ maß und 50 cm mehr als beim Microlino. Innen ist Platz für zwei Personen; das Kofferraumvolumen wird mit stattlichen 690 Liter angegeben. Das ist mehr als der VW Golf 7 bietet, wie Beudq ausführt. Allerdings ist das möglicherweise das Volumen bei dachhoher Beladung.
Angaben zum Antrieb macht die Firma nicht, doch sind bis zu 90 km/h damit möglich – und damit deutlich mehr als die 45 km/h des Opel Rocks Electric oder Fiat Topolino. Die Batterie speichert nur 14 kWh, soll aber für 182 km Reichweite sorgen. Daraus errechnet sich ein ungefährer Verbrauch von etwa 8 kWh/100 km. Die Fahrtkosten beziffert der Importeur mit "deutlich unter 3,00 Euro pro 100 km". Wenn man von einem ungefähren Haushaltsstrom-Tarif von 30 Cent ausgeht, kommt das hin.
Das Cockpit sieht mit seiner mehrfarbigen Gestaltung recht nett aus
Technische Daten des Cenntro Avantier C
- Antrieb: k.A.
- 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: k.A. / 90 km/h
- Akku / Reichweite: 14 kWh / 182 km
- Ladedauer: 8h
- Maße: 2.980 mm Länge / 1.490 mm Breite / 1.637 mm Höhe
- Kofferraum: 690 Liter
- Wendekreis: 4 m
- Gewicht: 1.074 kg
Laut Importeur kommt das Auto von der Firma Cenntro Automotive in New Jersey. Uns fiel auf, dass der Avantier C dem Wuling Hongguang Mini EV sehr ähnlich sieht, wie die folgenden Bilder von dem China-Modell zeigen. Der Importeur schrieb uns dazu, die Produktion würde in China stattfinden, und es gebe viele Modelle, die so ähnlich aussehen, zum Beispiel auch der BAW Pony. Wir haben ebenfalls schon mal über einen dieser Klone namens Geometry M2 berichtet.
Auf der Cenntro-USA-Homepage findet sich der Avantier C jedenfalls nicht. Dort sind nur Nutzfahrzeuge zu sehen – das Unternehmen ist auf E-Transporter spezialisiert. Übrigens: Cenntro Europa hieß früher einmal Tropos und verkaufte ebenfalls kleine Elektro-Nützlinge wie den Able.
Der Avantier C kostet 14.500 Euro. Man kann ihn über den Webshop von Beudq bestellen. Dort sind bisher nur Weiß und die Pastellfarben Rosa, Hellblau und Mint-Grün verfügbar, doch weitere Lackfarben wie Schwarz oder Rot sind geplant. Im Moment kann man den Avantier nur beim Importeur selbst kaufen, aber die Firma arbeitet daran, deutschlandweit Händler einzubinden.
Unter dem Strich
Leichtfahrzeuge wie den Opel Rocks oder den Fiat Topolino gibt es schon unter 10.000 Euro, aber die fahren nur 45 km/h. Für ein Elektroauto mit 90 km/h Höchstgeschwindigkeit jedoch sind 14.500 Euro nicht viel – den Microlino gibt es erst ab 19.490 Euro. Der Avantier bietet auch mehr Kofferraum als das Elektro-Ei. Der Microlino andererseits hat etwas mehr Reichweite (228 km), ist vor allem aber deutlich schicker. Da muss man eben abwägen, was einem wichtiger ist: Optik oder Nutzwert.
Quelle: Bleudq (per E-mail), Bleudq-Website