Der Elektro-Bulli macht den nächsten Schritt: Die Fahrveranstaltungen für Journalisten haben begonnen. Clint Simone von unserem Schwesterportal Motor1.com testete das Auto nun in der Umgebung von London.    

Unserem US-Kollegen war nur eine 45-minütige Fahrt mit einem Vorserienmodell vergönnt. Das Auto trug die bekannte Tarnung in Regenbogen-Zebra-Look, und auch das Cockpit war verhüllt. Dennoch konnte er erste Eindrücke sammeln. Insgesamt erschien ihm das Auto eher als nützliches denn als emotionales Fahrzeug. 

Bildergalerie: VW ID. Buzz: Erster Test

Das erste, was Clint auffiel, war die ungewöhnliche Perspektive vom Fahrersitz aus. Es gibt zwei hohe Fenster hinter den A-Säulen und eine große Windschutzscheibe, hinter der ein lächerlich kurzer Vorderwagen folgt. Das ergibt einen sehr ungewohnten Blick auf die Straße, findet Clint – vielleicht ähnlich wie bei einem Ur-Bulli.

Technische Daten des ID. Buzz (Getestete Version)

  • Antrieb: 1 E-Motor hinten mit 150 kW und 310 Nm
  • 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: k.A. / 145 km/h
  • Batterie / Reichweite: 77 kWh netto / k.A.
  • Aufladen: ähnlich wie bei den anderen ID-Modelle mit 77-kWh-Batterie
  • Maße: 4.712 mm Länge / 1.985 mm Breite / 1.937 mm Höhe (Cargo: 1.938 mm)
  • Radstand /Wendekreis: 2.988 mm / knapp über 11 Meter
  • Kofferraum: bis zu 1.121 Liter (Cargo: über 3,9 m3)
  • Marktstart in Europa: Herbst 2022

Ein paar Daten der fünfsitzigen Testversion hat VW nun bereits offiziell verraten. Der getestete Wagen hat den bekannten 150-kW-Motor hinten und den ebenfalls bekannten 77-kWh-Akku – damit entspricht er dem ID.4 Pro Performance. Mit 4,71 Meter ist der Wagen aber etwa 13 Zentimeter länger und mit 1,94 Meter auch noch 30 Zentimeter höher als der ID.4. Den Tempo-100-Sprint wird der Buzz also nicht in 8,5 Sekunden schaffen wie das Elektro-SUV von VW.  

Doch beim ersten richtigen Tritt aufs Gaspedal sagte Clint unwillkürlich: "Hey, nicht schlecht für einen Van." Nach einem Start aus dem Stand beschleunigt der Buzz zunächst stark, lässt dann aber schnell nach, so Clint. Wie sich das bei Besetzung aller fünf Sitzplätze anfühlt, wird man abwarten müssen.

VW ID. Buzz: Erster Test

Für Clint, der US-amerikanische Autos gewöhnt ist, fühlte sich das Fahrwerk etwas steifer an, als es bei einem Familienauto sein sollte. Was die Rekuperation angeht, so gibt es im Buzz wie beim ID.4 die Modi D und B. Dabei ermöglicht B das One-Pedal-Driving. Das funktionierte gut. Wenn Clint die mechanischen Bremsen doch einmal brauchte, waren sie der Aufgabe mehr als gewachsen. Auch wenn der Buzz hinten Trommelbremsen hat, so der Kollege.

Über Versionen mit stärkeren (Allrad-)Antrieben und größeren Batterien wollten die VW-Ingenieure bei dem Testtermin nicht sprechen, doch die dürften kommen, so Clint. Aufgeladen wird laut VW mit ähnlichen Ladeleistungen wie bei den bisherigen ID-Modellen – beim ID.4 Pro Performance sind es 125 kW. Plug and Charge wird unterstützt, wie VW schreibt, genauso wie das bidirektionale Laden. Ah ja, und der Elektro-Bus wird in der Serie ID. Buzz heißen – mit Abstand nach dem Punkt und ohne die vielen Großbuchstaben:

"Die Schreibweise der Fahrzeugbezeichnung wurde im Zuge der Serienentwicklung von 'ID. BUZZ' auf 'ID. Buzz' umgestellt." (VW)

Mehr zum ID. Buzz erfahren wir wohl am 9. März bei der offiziellen Weltpremiere. Dann wird das Auto wohl endlich ohne Tarnung zu sehen sein. Dann soll auch eine Version mit langem Radstand gezeigt werden, die laut Clint die einzige Version ist, die in den USA angeboten wird. Marktstart in den USA ist allerdings erst 2024, während der ID. Buzz in Europa schon im September 2022 startet. Die Serienproduktion des Autos (in der Passagierversion wie in der Cargo-Variante mit drei Sitzen vorne) beginnt schon in der ersten Jahreshälfte.

Stefan Moeller von Nextmove hat das Auto ebenfalls schon getestet und ein sehenswertes Video gedreht (siehe unten). Er sagt, dieses Jahr kommt ausschließlich die Version mit 150 kW und 77er-Akku auf den Markt, später folgen eine Pure-Version mit kleinerer Batterie und eine stärkere Allradvarainte mit größerer Batterie (unter 100 kWh). Außerdem hat der Wagen eine anderen Getriebebedienung als von den bisherigen ID-Modellen bekannt.