Die Batterie und der komplette elektrische Antriebsstrang des Fiat E-Ducato wird von der Firma SolarEdge Technologies geliefert, wie das israelische Unternehmen mit Entwicklungszentren in Deutschland und Italien nun bekannt gab.
SolarEdge wurde 2006 gegründet und ist eigentlich als Anbieter von Wechselrichtern für Photovoltaik bekannt, was auch den Namen erklärt. Doch 2018 übernahm das Unternehmen den südkoreanischen Batteriehersteller Kokam und kurz darauf auch noch die italienische Firma S.M.R.E. Spa (SMRE), die sich auf Antriebe für Elektroautos spezialisiert hat. Damit ist SolarEdge nun auch im Bereich Elektromobilität tätig.
"Der Geschäftsbereich e-Mobility von SolarEdge basiert auf einer Akquisition, die SolarEdge im Januar 2019 getätigt hat. Der Geschäftsbereich e-Mobility entwickelt End-to-End-Lösungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge, einschließlich innovativer, leistungsstarker Antriebsstränge und Software für Elektrofahrzeuge. Die Akquisition bringt beiden Unternehmen technologische Synergien und ist Teil des Umsetzungsplans des Unternehmens, sein Produktangebot über die Solarbranche hinaus zu erweitern - und das in einer Zeit, in der die Welt eine saubere Energiewende und eine Revolution der E-Mobilität erlebt."
Der Geschäftsbereich e-Mobility kann nun Elektromotoren, Getriebe, Batteriesysteme und Batterie-Management-Systeme (BMS), On-Board-Lader sowie die zentrale Steuerung von Elektroantrieben ( Vehicle Control Units, VCU) liefern.
SolarEdge-Chef Zivi Lando sagte:
"Wir freuen uns, Teil dieses bedeutenden Moments für Stellantis zu sein, da sie eine elektrische Version des sehr beliebten leichten Nutzfahrzeugs Fiat E-Ducato auf dem europäischen Markt einführen. Durch die Kombination unserer vollelektrischen Antriebe mit der Expertise von Stellantis sind wir in der Lage, dem Markt eine klassenbeste E-Mobilitätslösung für LCVs anzubieten, die auf die Bedürfnisse kommerzieller Kunden eingeht und dazu beiträgt, die klimaneutralen Ziele der Städte zu erreichen.
Wir fühlen uns geehrt, als Tier-1-Lieferant von Stellantis ausgewählt worden zu sein und der alleinige Lieferant von kompletten elektrischen Antriebsstrangeinheiten und Batterien für die erste Produktionsserie dieser Fahrzeuge zu sein."
Der Fiat Ducato, der 1981 erstmals vorgestellt wurde, wird 40 Jahre alt. Er ist mit mehr als 3 Millionen verkauften Einheiten eines der meistverkauften Nutzfahrzeuge in Europa.
Im Jahr 2020 war er die absolute Nummer 1 mit rund 150.000 in Europa (plus 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und einem Marktanteil von 20,5 Prozent (3 Prozent mehr als vor einem Jahr).
Bildergalerie: Fiat E-Ducato
Der Fiat E-Ducato sollte eigentlich schon 2020 auf den Markt kommen, doch bislang kann man ihn auf der Fiat-Professional-Website noch nicht konfigurieren. Er soll als verblechter Kastenwagen, als verglaster Kombi und als Fahrgestell mit Kabine angeboten werden. Außerdem sind drei verschiedene Längen (5.413 mm, 5.998 mm und 6.363 mm) und zwei verschiedene Radstände (3.450 und 4.035 mm) und zwei Höhen (2.569 und 2814 mm) geplant, wie im Sommer 2020 bekannt gegeben wurde.
Außerdem gibt es zwei Batteriegrößen (47 und 79 kWh), wobei der kleine Akku aus drei Modulen besteht, der große aus fünf. Für den Antrieb sorgt stets ein Elektromotor mit 90 kW und 280 Newtonmeter Drehmoment. Die WLTP-Reichweite mit der kleinen Batterie liegt laut aktueller E-Ducato-Broschüre bei bis zu 220 Kilometern, der große Akku ermöglicht sogar 360 Kilometer. Vier Ladeoptionen werden angeboten: 7 kW, 11 kW und 22 kW Wechselstrom oder 50 kW Gleichstrom.
Das Basisfahrzeug Ducato ist baugleich mit den Lieferwagen der PSA-Gruppe (Peugeot Boxer, Citroen Jumper und Opel Movano). Außerdem gehört Fiat Chrysler Automobiles (FCA) nun mit der PSA-Gruppe zum gleichen Stellantis-Konzern. Dennoch bekommt der E-Ducato einen anderen Elektroantrieb als der Peugeot e-Boxer, der und der Opel Movano-e. Warum Fiat nicht den gleichen Antrieb einbaut wie PSA, bleibt offen.
Bildergalerie: Peugeot e-Boxer (2022)
Quelle: SolarEdge via Green Car Congress