Nissan zeigt ein erstes Teaser-Bild von einem neuen Elektro-Crossover. Das neue Modell soll im britischen Werk Sunderland entstehen. Dort will Envision AESC (der Batteriepartner des Renault-Nissan-Konzerns) außerdem eine Batteriewerk bauen mit einer Kapazität von 9 GWh.
Alles zusammen gehört zu einem Plan namens EV36Zero. Das Vorhaben umfasst drei Elemente: Die Produktion des neuen Elektro-Crossovers, die neue Batteriefabrik und ein Renewable Electric Microgrid:
Zu dem neuen Elektro-Crossover heißt es, dass es sich um "ein vollkommen neues vollelektrisches Fahrzeug der nächsten Generation" handelt und dass das Auto auf der Konzernplattform CMF-EV basieren wird, auf der auch der Nissan Ariya und der Elektro-Mégane von Konzernpartner Renault beruhen. Außerdem soll das Auto auch "Erfolgszutaten des Nissan Leaf" erhalten.
"Der neue Crossover baut auf der CMF-EV-Plattform der Allianz auf und wird von Sunderland aus in die europäischen Märkte exportiert. Sein Produktionsvolumen beträgt bis zu 100.000 Einheiten."
Möglicherweise handelt es sich um den angeblich geplanten kleinen Bruder des Ariya. Unser Titelbild zeigt allerdings eine deutlich sportlichere Seitenansicht. Details zum neuen Crossover-Modell, darunter auch Preise und technische Details, will Nissan erst kurz vor dem Verkaufsstart bekanntgegeben. Wann dieser stattfindet, verrät der Hersteller nicht.
In Sunderland baut Nissan derzeit den Juke, den Qashqai und der Leaf, wovon 70 Prozent in die EU exportiert werden. Mit der Ankündigung, dass der neue Elektro-Crossover dort gebaut wird, ist die Zukunft des Werks trotzt Brexit nun wohl gesichert. Das freut Premierminister Boris Johnson natürlich: "Die Ankündigung von Nissan, sein vollelektrisches Fahrzeug der nächsten Generation in Sunderland zu bauen, zusammen mit einer neuen Gigafactory von Envision AESC, ist ein wichtiges Vertrauensvotum für Großbritannien und unsere hochqualifizierten Arbeiter im Nordosten."
Envision AESC, die Batterie-Sparte des chinesischen Konzerns Envision, betreibt in Sunderland bereits ein Batteriewerk, das 2012 errichtet wurde. Bislang wurden dort Zellen, Module und Batteriepakete für mehr als 180.000 Einheiten des Leaf und des e-NV200 für 44 Länder hergestellt. Die neue Fabrik soll die Batterien für den neuen Elektro-Crossover liefern, die eine um 30 Prozent höhere Energiedichte bieten sollen.
Für das Werk investiert Envision AESC rund 525 Millionen Euro. Die "Gigafactory" entsteht im International Advanced Manufacturing Park (IAMP) in der Nachbarschaft von Nissans Autowerk. Zunächst bietet sie eine Kapazität von neun Gigawatt (GWh) jährlich. Bis 2030 ist ein Ausbau auf bis zu 25 GWh denkbar; maximal könnten an diesem Standort 35 GWh gefertigt werden. Durch neue Techniken kann das Unternehmen "die Produktion schnell hochfahren und Batterien für bis zu 100.000 Nissan-Elektrofahrzeuge pro Jahr bereitstellen."
Der Stadtrat (City Council) von Sunderland unterstützt das Nissan-Vorhaben mit einem sogenannten Microgrid, das Ökostrom für die Produktion zur Verfügung stellt. Dafür sollen nach ersten Plänen "bis zu zehn Solarparks mit einer voraussichtlichen Leistung von 132 Megawatt entstehen." Ein stationäres Speichersystem aus gebrauchten Batterien soll überschüssige Energie speichern, um die wechselnde Strom-Nachfrage auszugleichen.
Quelle: Nissan