Elektro-Transporter sind derzeit en vogue. Vom baugleichen Zwillingspaar VW Crafter und MAN TGE gibt es bereits Elektroversionen, genauso wie vom Mercedes Sprinter und Vito. Der elektrische Ford Transit soll 2022 starten. Nun folgt mit dem Fiat E-Ducato ein weiterer großer Player. Als seriennaher Prototyp wurde er schon im Sommer 2019 präsentiert, nun kommt der Lieferwagen auf den Markt.
Gedacht ist das Auto vor allem für die Stadt. 400 Konfigurationsmöglichkeiten sollen Lösungen für Frachtunternehmen, Baufirmen, Handwerker und mehr bieten. Der Laderaum bietet ein Volumen von 10 bis 17 Kubikmetern, die Nutzlast liegt bei fast zwei Tonnen.
Der Antriebsstrang stammt vom israelischen Anbieter SolarEdge. Zwei Akkus werden angeboten: Mit dem 47-kWh-Akku soll das Auto 170 Kilometer im WLTP-Zyklus schaffen, mit dem 79-kWh-Akku sind 280 Kilometer möglich. Im Stadt-Zyklus sollen es 235 bzw. 370 Kilometer sein.
Für den Antrieb sorgt ein Elektromotor mit 90 kW und 280 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt der Transporter in fünf Sekunden auf Tempo 50. Damit hat er laut Fiat Fahrleistungen, die sich mit Dieselversionen vergleichen lassen. Vier Ladeoptionen werden angeboten: 7 kW, 11 kW und 22 kW Wechselstrom oder 50 kW Gleichstrom. Drei davon sollen bei Markteinführung verfügbar sein. Welche fehlt, wurde nicht mitgeteilt. In einer halben Stunde soll man jedenfalls Strom für 100 Kilometer nachladen können.
Drei Fahrmodi stehen zur Wahl: Normal, Eco und Power. Dabei wird "Power" für schwere Lasten oder steile Anstiege empfohlen. Darüber hinaus gibt es einen Turtle Mode, der ähnlich wie bei vielen Smartphones automatisch aktiviert wird, wenn sich der Ladestand allmählich der Null-Marke nähert. So wird die Restreichweite um acht bis zehn Prozent vergrößert. Der Recovery Mode sorgt dafür, dass der E-Ducato nicht stehen bleibt, wenn ein Batteriemodul nicht funktioniert.
Besonders stolz ist Fiat auf die Konnektivitäts-Features. Dazu gehören ein webbasiertes Fuhrparkmanagement-Programm namens My:Fleet Manager, mit dem Flottenbetreiber Kilometerstand, Standort, Wartungstermine, Ladezustand und mehr aus der Ferne abrufen können. Das serienmäßige "Mopar Connect" ermöglicht außerdem Hilfe bei Unfällen oder Pannen sowie eine Ortung bei Diebstahl. Mit der Uconnect-App lassen sich zudem diverse Fahrzeuginformationen wie der Standort oder der Ladestand abrufen. Fuhrparkmanager können sich außerdem mit der App "Pro Fit" eine passende Elektro-Flotte zusammenstellen lassen.
Die Instandhaltungskosten für einen E-Ducato sollen etwa 40 Prozent niedriger als bei einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb sein. Daher sollen die Gesamtbetriebskosten (total cost of ownership, TCO) bei vielen Nutzungsarten vergleichbar mit Diesel-Transportern sein.
In Italien beginnen die Preise für den E-Ducato bei 42.700 Euro netto, wenn man ein Fahrzeug in Zahlung gibt. Auf die Batterien gewährt Fiat eine Garantie von 8 Jahren oder 160.000 km für das 47-kWh-Modell, bei der 79-kWh-Version sind es 10 Jahre oder 220.000 km. Im Preis enthalten ist außerdem das "Top Care by Mopar"-Programm, zu dem die routinemäßigen Wartungen und eine Garantie-Verlängerung auf fünf Jahre oder 120.000 Kilometer gehören.
Bestellbar ist der E-Ducato schon seit 1. März. Zu den ersten Käufern des E-Ducato gehört wohl der Paket-Dienst DHL, mit dem Fiat bereits seit 2016 kooperiert und der den Elektro-Transporter nun in seine Flotte aufnimmt.
Bildergalerie: Fiat E-Ducato in DHL-Farben
Technische Daten des Fiat E-Ducato
- Antrieb: 1 E-Motor mit 90 kW und 280 Nm
- Akku / Reichweite: 47 oder 79 kWh / 170 bzw. 280 km WLTP
- Aufladen: je nach Version 7, 11 oder 22 kW AC, bis 50 kW DC
- Maße: 3 Längen (5,41, 6,00 und 6,36 Meter), 2 Radstände (3,45 und 4,04 Meter) und 2 Höhen (2,57 und 2,81 Meter)
- Ladevolumen: 10-17 Kubikmeter
- Nutzlast: knapp zwei Tonnen
- Bestellstart: 1. März 2021
- Basispreis: 42.700 Euro netto (Italien)
Quelle: Fiat Professional