Fahrrad, E-Bike, S-Pedelec, Elektro-Kickscooter, Elektro-Mofa und E-Roller: Vielfältig ist sie schon, die urbane Einspurmobilität, wie BMW das einst mal nannte. Mit dem i Vision Amby stellt BMW eine weitere Variante vor.

Amby steht für "Adaptive Mobility". BMW bezeichnet die Studie als "High-Speed-Pedelec für Urbanisten". Äußerlich ähnelt das Ding einem E-Bike, doch bietet das Vehikel drei Geschwindigkeitsstufen: bis zu 25 km/h für den Radweg, 45 km/h für die "normalen" innerstädtischen Straßen und 60 km/h für die Ring- oder der Landstraße. Für alles über 25 km/h braucht man allerdings ein Versicherungskennzeichen und einen entsprechenden Führerschein.

Bildergalerie: BMW i Vision Amby (2021)

Welche Modi zur Verfügung stehen, ist in einer Smartphone-App hinterlegt. Dieses Handy muss mit dem Fahrzeug gekoppelt werden und dient dann als Fahrzeugschlüssel. Innerhalb der so gesteckten Grenzen kann man den Geschwindigkeitsmodus frei wählen. Alternativ ist auch die automatische Erkennung von Position und Straßentyp per Geofencing-Technologie und eine automatische Anpassung der Höchstgeschwindigkeit denkbar. 

Ob man im 25-km/h-Modus auf dem Radweg fahren darf, ist bisher nicht geklärt. Überhaupt sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein derartiges Fahrzeug noch nicht existent. Die Studie soll einen Denkanstoß für die Politiker geben.

Die futuristische Optik des Amby erinnert an eine Mischung aus "Fixie" und Mountainbike. Der Raum zwischen den beiden Rohren zwischen Vorderrad und Sattelrohr (normalerweise Ober- und Unterrohr genannt) bietet Stauraum für einen Rucksack oder eine Laptoptasche. Kurz vor dem Lenker befindet sich eine Fläche, auf der man sein Smartphone per Magnet befestigt. Dort wird das Handy auch induktiv geladen.

Darunter sitzt der 2-kWh-Akku, der im langsamsten Modus bis zu 300 Kilometer Reichweite ermöglicht. Die Batterie soll sich in nur drei Stunden wieder aufladen lassen – also etwa ebenso schnell wie normale E-Bike-Akkus. Der Elektromotor sitzt am Tretlager, die Kraft wird per Riemen übertragen. Am Hinterrad gibt es eine Einarmschwinge wie es sie sonst nur beim Motorrad gibt. Auf den 27,5-Zoll-Felgen werden breite Reifen montiert, die auch bei höherem Tempo Komfort und Sicherheit bieten.

Zum Transport lassen sich die Räder ähnlich wie beim Fahrrad ausbauen, auch der Akku kann zur Verringerung des Gewichts entnommen werden. Die elektrisch verstellbare Sattelstütze wird passend zum in der App hinterlegten Profil eingestellt. Darüber hinaus sind weitere Funktionen denkbar wie ein Fahrrad-ABS, ein Fernlichtassistent, ein Reifendruckkontrollsystem und ein radarbasiertes Anti-Kollisionssystem. 

Das i Vision Amby ist eine von fünf Designstudien, die BMW auf der IAA in München zeigt. Dazu gehören auch der Circular und das Vision Amby (ohne "i").

Technische Daten des BMW i Vision Amby

  • Antrieb: Elektromotor zur Unterstützung, Steuerung über Pedale
  • Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h (Vmod1) / 45 km/h (Vmod2) / 60 km/h (Vmodmax) 
  • Batterie: 2.000 Wh
  • Reichweite: >300 km (Vmod1) / 180 km (Vmod2) / 75 km (Vmodmax)
  • Ladezeit: 3 Stunden (Fast Charging)
  • Radstand: 1.160mm (bei Rahmengröße M/L)
  • Federweg: 120 mm vorne und hinten
  • Gewicht: ca. 30 kg