Kaum gibt es Gerüchte, dass Tesla im November die Gesamtgenehmigung für das Werk in Grünheide bekommen könnte, schon sagt Elon Musk, die Produktion des Model Y könnte im Dezember beginnen. Für die Ankündigung nutzte der Tesla-Chef das Einweihungsfest der Fabrik am Samstag, wie Bloomberg berichtet.
Die ersten Autos sollten sogar bereits nächsten Monat vom Band laufen, sagte Musk auf dem Firmengelände bei Berlin. Der Beginn der Serienproduktion würde aber noch deutlich länger auf sich warten lassen.
Musk hofft, in den kommenden Wochen endgültig grünes Licht für die Gigafactory zu bekommen. Nach dem Ende der Bürgerbeteiligungs-Phase am 14. Oktober will das brandenburgische Umweltministerium eine Entscheidung treffen.
"Mit der Produktion zu beginnen ist schön, aber die Massenproduktion ist der schwierige Teil", sagte Musk. "Bis die Serienproduktion erreicht ist, wird es länger dauern als der Bau der Fabrik gedauert hat."
Einmal gestartet, solle sich die Serienproduktion auf 5.000 oder vielleicht sogar 10.000 Autos pro Woche belaufen. Das würde bei 50 Arbeitswochen 250.000 bis 500.000 Fahrzeuge jährlich bedeuten. Laut Reuters sollen es sogar 5.000 bis 10.000 Fahrzeuge pro Tag sein. Letzteres würde bei 200 Arbeitstagen 1-2 Millionen Autos jährlich bedeuten – das ist wohl doch etwas hoch gegriffen.
Tesla Facts hat in Grünheide eine Info-Tafel fotografiert, wonach alle 45 Sekunden eine Model-Y-Karosserie gebaut werden kann. Das entspräche mehr als 600.000 Autos pro Jahr, wenn man von 10 Prozent Ausfallzeit ausgeht:
Neben der Autoproduktion plant Tesla in Grünheide auch eine Batteriezellen-Fertigung. Die Serienfertigung der Zellen solle Ende 2022 beginnen, so Musk. Dabei ist hier eine Jahreskapazität von 50 Gigawattstunden geplant. Das würde für 50 Millionen 100-kWh-Akkus reichen. Tesla würde damit auch die Kapazität der geplanten VW-Batteriefabrik in Salzgitter (40 GWh) übertreffen. Musk äußerte sich allerdings besorgt, dass man vielleicht nicht genug Mitarbeiter für die Fabrik in Grünheide finden würde. Job-Interessenten aus ganz Europa sollten sich daher bei Tesla bewerben.
Tesla hatte am Samstag 9.000 Besucher zu einem Spaß-Fest eingeladen, wobei Bewohner des Landes Brandenburg bevorzugt wurden. Bei dem Fest war die Fabrik erstmals für die Öffentlichkeit zu sehen. Die Fans und Anwohner konnten im Model Y mitfahren, eine Werksführung wurde angeboten und natürlich hielt Elon Musk eine Rede, bei der er wie ein Pop-Star gefeiert wurde.
Quelle: Bloomberg