Arrival will nicht nur Lieferwagen und Busse herstellen, sondern plant auch einen Van-artigen Kleinwagen. Am gestrigen Donnerstag präsentierte die britische Firma einen ersten Prototyp. Das Elektroauto soll für Ridehailing-Dienste wie die von Uber eingesetzt werden. Diese Dienste sind ein Zwischending aus ÖPNV und Taxi; dabei kann man das Fahrzeug herbeirufen und zusteigen, man nutzt es also nicht alleine.

Das Arrival Car wurde für den Betrieb in der Stadt entwickelt, wo Ridehailing in aller Regel stattfindet. So entstand ein Van-artiges Fahrzeug mit guter Rundumsicht für die Insassen. Dazu gehören neben den Passagieren auch eine Fahrerin oder ein Fahrer, denn autonom fahren kann das Arrival Car nicht.

Angaben zum Start der Serienfertigung oder zum Preis machte Arrival noch nicht, genauso wenig zu Antrieb, Batterie, Reichweite oder den Maßen. Das Auto wirkt ziemlich kurz – den Bildern nach könnte es rund vier Meter lang sein wie ein typischer Kleinwagen. Gleichzeig ist es aber auch hoch, was der Kopffreiheit zugute kommen dürfte. Arrival verspricht zudem eine doppelt so große Beinfreiheit wie bei einem durchschnittlichen Wagen dieser Größe.

Bildergalerie: Arrival Car (Prototyp, 2021)

Ein durchschnittliches Ride-Hailing-Fahrzeug legt im Durchschnitt 45-50.000 Kilometer pro Jahr zurück – also ein Mehrfaches der Fahrleistung eines normalen Privatautos, wie Arrival schreibt. Vermutlich bedeutet das, dass sich die Kosten eines Arrival Car nur bei großen Fahrleistungen amortisieren. 

Arrival entwickelte das Auto in Zusammenarbeit mit Fahrern von Uber. Diese dürften auch bei den nun folgenden Tests eingeplant sein. Der kalifornische Transport-Dienstleister bietet Taxidienste an, die per App vermittelt werden. Dafür werden meist vom Eigentümer gesteuerte Privatautos genutzt; Uber erhält eine 25-prozentige Beteiligung. In Deutschland ist das verboten, doch zum Beispiel in London gängige Praxis. In der britischen Hauptstadt will Uber ab 2025 nur noch Elektroautos über seine App anbieten.

Die Kooperation mit Uber zur Entwicklung des Arrival Car wurde im Mai 2021 bekannt gegeben, wie Arrival damals meldete. Für die Entwicklung des Fahrzeugs brauchte die Firma nur ein halbes Jahr, was möglich wurde, weil Technik von den anderen Arrival-Modellen übernommen wurde, die allerdings große Nutzfahrzeuge darstellen.

Bildergalerie: Arrival Bus (2020)

Der Arrival Van wurde im März vorgestellt. Schon im Juni 2020 präsentierten die Briten ihren Stadtbus, den Arrival Bus (Arrival-Pressemitteilung). Alle drei Fahrzeuge sollen in "Mikrofabriken" produziert werden, vergleichsweise kleinen Fabriken, die besonders marktnah und flexibel arbeiten.