Toyota will offenbar künftig auch mit Software Geld verdienen – ähnlich wie Volkswagen und General Motors. Bis 2025 will der Konzern dazu ein eigenes Betriebssystem für Autos entwickeln. Es trägt den Namen Arene und soll modellübergreifend eingesetzt werden, wie Nikkei Asia nun berichtet.
Die Software soll später auch Partnermarken wie Subaru angeboten werden – mit Subaru hat Toyota auch bei der Entwicklung des Toyota bZ4X und des praktisch baugleichen Subaru Solterra zusammengearbeitet.
Auch andere Hersteller und Start-ups werden Lizenzen für die Software erwerben können. Mit seinem offenen Betriebssystem tritt Toyota also auch in Konkurrenz zu Google; dessen Android Auto wird zum Beispiel von Volvo und Polestar als Betriebssystem eingesetzt.
Der Name der Software ist offenbar der griechischen Mythologie entlehnt, wo Arene eine spartanische Königstochter ist. Nach dieser ist die antike Hafenstadt Arene auf dem Peloponnes benannt, die Homer erwähnt. Die Software soll sowohl wichtige Komponenten wie Lenkung, Bremsen und Gaspedal steuern, als auch Assistenzsysteme und das autonome Fahren.
Over-the-Air-Updates sollen das System auf neuestem Stand halten. So kann sich die Software weiterentwickeln, ohne dass man auf neue Hardware warten muss. Zudem können Programmierer von verschiedenen Toyota-Standorten über die Cloud gleichzeitig an der Software arbeiten. Auch Simulationen und virtuelle Tests ermöglicht das System.
Anderen Unternehmen soll es ebenfalls ermöglicht werden, Softwaremodule für Arene zu entwickeln – zum Beispiel für das autonome Fahren. In Zukunft könnte man genauso einfach neue Funktionen zu seinem Auto hinzufügen, wie man heute eine App für das Smartphone herunterlädt. Möglicherweise eröffnet sich hier eine weitere Einnahmequelle für Toyota: durch Gebühren für das Einstellen einer App in den App Store eines Fahrzeugs.
Eigene Betriebssysteme entwickeln nach dem Bericht auch der Volkswagen-Konzern (VW.OS), Daimler (MB.OS 2024), General Motors sowie Tesla. VW hat mehrfach angekündigt, dass man in Software eine wichtige Einnahmequelle sieht. Ähnliches war im Oktober von General Motors zu hören. Beide Konzerne rechnen mit Milliardengewinnen in diesem Bereich und wollen mit diesem neuen Standbein wegbrechende Einnahmen aus dem Verbrenner-Geschäft kompensieren. Und auch Stellantis hat im Dezember Pläne bekannt gegeben, mit Software Geld zu verdienen.
Quelle: Nikkei Asia