35 Milliarden Dollar will General Motors in den nächsten fünf Jahren investieren; das hat der Konzern bereits im Juni angekündigt. Bis 2025 sollen dazu mindestens 30 neue Elektroautos auf den Markt kommen. Und man will den US-Spitzenreiter beim Elektroauto-Absatz überholen, wie es nun beim gestrigen Investorentag hieß.
Die Gewinne, die im Fünfjahresdurchschnitt derzeit bei 140 Milliarden Dollar jährlich liegen, sollen sich bis 2030 verdoppeln. 90 Milliarden davon, also rund zwei Drittel davon sollen "EVs" ausmachen, also wohl vor allem batterieelektrische Autos (BEVs). Den Übergang zur Elektromobilität sollen Gewinne aus dem Geschäft mit Verbrenner-Modellen finanzieren:
"Themen, die heute besprochen werden, sind unter anderem: Der Plan von GM, in den USA die Marktführerschaft beim EV-Markt zu erreichen und gleichzeitig seine Gewinne aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (ICE) zu steigern." (GM-Pressemitteilung)
Außerdem will GM-Chefin Mary Barra (unser Titelbild) künftig auch mit digitalen Angeboten viel Geld verdienen: 20 bis 25 Milliarden Dollar pro Jahr wären damit möglich, so Barra. Ähnliches plant bekanntlich Herbert Diess von VW. Die digitalen Angebote fasst GM unter dem Begriff Ultifi zusammen und spricht von einer Zwei-Plattform-Strategie mit Ultium als Fahrzeug- und Batterieplattform und Ultifi als Software-Plattform.
Zur Elektroauto-Offensive von GM gehören der Hummer EV, das Elektro-SUV Cadillac Lyriq, die Elektro-Limousine Cadillac Celestiq und als neuestes Pferd im Stall eine Elektroversion des Chevrolet Silverado, den GM auf der Elektronikmesse CES im Januar 2022 vorstellen will, wie nun offiziell verkündet wurde.
Außerdem kündigte GM nun einen Chevrolet-Crossover zum Preis von rund 30.000 Dollar an, bei dem es sich laut InsideEVs.com um den Equinox handelt:
"Der Chevrolet-Crossover den Sie hier sehen [im Bild war er nicht zu sehen] ist ein Equinox EV oder ein Äquivalent davon und wird bis 2025 Teil unserer 30 EVs sein. Dieser Chevy wird ein Volumenmodell sein, wenn er zu einem Preis von etwa 30.000 Dollar auf den Markt kommt." (GM-Präsident Mark Reuss)
Das Mittelklasse-SUV Equinox ist nach dem bereits erwähnten Silverado das zweitbeliebteste Chevrolet-Modell in den USA. Die aktuelle, dritte Generation wurde 2017 eingeführt und teilt sich die Plattform mit dem Buick Envision. Möglicherweise gehört dieser zu den von GM in seiner Pressemitteilung erwähnten "Buick-Crossovers" mit Elektroantrieb.
Reuss kündigte auch eine Elektroversion des Blazer an:
"Wir haben auch einen Blazer EV, der ebenfalls ein erschwinglicher, großvolumiger Einstieg sein wird. Und wir arbeiten an etwas anderem, das preislich noch darunter liegt, aber wir sind noch nicht bereit, die Details dazu zu besprechen." (Mark Reuss)
Die 2018 eingeführte, aktuelle Generation des Blazer liegt eine Stufe über dem Equinox und teilt sich die Plattform mit dem Cadillac XT5 und dem GMC Acadia. Was das "preislich noch darunter" liegende Modell angeht, so vermuten unsere US-Kollegen, dass es sich um ein Modell unterhalb des Chevy Bolt handelt.
Quelle: GM via InsideEVs.com