Bei seinem Debüt im Jahr 2013 war er eines der ersten Elektroautos auf dem deutschen Markt. Nach rund neun Jahren stellt BMW nun im Juli 2022 die Produktion ein. Das bestätigte der Konzern nun gegenüber der Automobilwoche.
Ursprünglich sollte der i3 wegen der großen Nachfrage nach Elektroautos noch bis 2024 laufen. Doch im vergangenen Sommer fiel dann die Entscheidung, das Produktionsende auf 2022 vorzuziehen, so der Bericht.
Offenbar muss der i3 wichtigeren Modellen weichen: Im Produktionswerk Leipzig soll noch 2022 die neue Generation des BMW 2er Active Tourer anlaufen. Ab 2023 wird dort dann der neue Mini Countryman als Verbrenner, Plug-in-Hybrid und reine Elektroversion produziert, heißt es in dem Artikel.
Das Auslaufen des alten i3 macht auch namenstechnisch Platz für einen Elektro-Dreier, den BMW angeblich zumindest in China auf den Markt bringen will – und zwar unter dem Namen i3. Das passt auch besser zum neuen Bezeichnungsschema: Der i4 ist ein Elektro-Vierer, der i7 ein Elektro-Siebener, der iX3 ein Elektro-X3 und der i3 eben ein Elektro-Dreier.
Im Juni 2021 hatte BimmerToday gemeldet, die Produktion solle 2022 auslaufen. Hintergrund für den Bericht war ein Schreiben von BMW an seine US-Händler, wonach die letzten Einheiten für den US-Markt schon im Juli 2021 vom Band laufen sollten. Die komplette Einstellung der Produktion solle dann im Laufe des Jahres 2022 enden, so die Publikation unter Berufung auf nicht genannte Quellen.
Das hatte sich auch technisch schon abgezeichnet – durch ausbleibende Updates für den Akku. Die Batterie hatte über die Jahre immer mehr Speicherkapazität bekommen, doch 2018 war mit den Updates Schluss.
Bei der Markteinführung im Jahr 2013 hatte der Akku 22,6 kWh, die 2016 eingeführte Batterie der zweiten Generation kam schon auf 33,0 kWh und 2018 wurden daraus 42,2 kWh. Das heißt: Die Speicherkapazität hatte sich in nur fünf Jahren fast verdoppelt. Parallel dazu stieg die Reichweite von 190 auf 300 und schließlich auf 359 Kilometer nach NEFZ-Norm.
Aktuell gibt BMW die Reichweite des normalen i3 mit 307 km nach WLTP an. Neben der 125 kW starken Standardversion gibt es seit 2018 noch den i3s mit 135 kW. Anfangs konnte man auch noch eine Range-Extender-Version kaufen, bei dem ein 650-ccm-Zweizylinder mit 28 kW über einen Generator Strom nachlieferte. Diese Version wurde allerdings Ende 2018 in Europa eingestellt.
Der ziemlich genau vier Meter lange i3 ist mit einem Basispreis von 39.000 Euro wohl der derzeit teuerste Elektro-Kleinwagen. Er bietet mit seiner Carbon-Karosserie allerdings auch technisch Ungewöhnliches. BMW hat in die Entwicklung der CFK-Architektur des i3 und des etwa gleichzeitig gestarteten Plug-in-Hybrids i8 viel Geld gesteckt. Ob sich der Kapitalaufwand gelohnt hat, ist umstritten.
Denn zumindest anfangs waren die Absatzzahlen gering: Im ersten vollen Jahr (2014) wurden in Deutschland rund 2.200 Stück verkauft. Doch danach ging es von Jahr zu Jahr aufwärts bis auf über 12.000 Stück im Jahr 2021. Insgesamt wurden vom BMW i3 etwa eine Viertelmillion Stück gebaut.
Quelle: Automobilwoche (Paywall)