Das kalifornische Startup-Unternehmen Mullen Technologies meldet Fortschritte bei seiner Festkörper-Polymer-Batterie. Mit den Zellen könnte man einen 150-kWh-Akku bauen, der eine Reichweite von über 600 Meilen (rund 1.000 km) bietet, so die Firma.

Zudem wäre es damit möglich, in nur 18 Minuten Strom für mehr als 300 Meilen (etwa 500 km) nachzuladen. Tests des Festkörperakkus in einem Fahrzeug sollen 2025 beginnen. Später könnte die Batterie in der zweiten Generation des Mullen Five eingesetzt werden. Die erste Generation des Crossover-Modells wurde im November auf der Los Angeles Auto Show vorgestellt.

Bildergalerie: Mullen Five

Nähere Angaben zum Aufbau der Festkörperzellen macht Mullen nicht, doch der Ausdruck "solid-state polymer battery" lässt auf einen polymerartigen Elektrolyten schließen. Die Tests mit Zellen seien erfolgreich gewesen, sagte Mullen-Chef David Michery. Die Zelle brachte es dabei auf 343 Amperestunden bei einer Spannung von 4,3 Volt. Jetzt wolle man mit der Entwicklung auf Paketebene beginnen. "Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass diese Technologie, sobald sie im Mullen Five implementiert ist, mit einer vollen Ladung über 600 Meilen Reichweite liefern wird."

Der Mullen Five der ersten Generation soll Ende 2024 auf den Markt kommen, allerdings noch mit herkömmlichem Lithium-Ionen-Akku mit Flüssigelektrolyt. Der Five basiert auf einer Skateboard-Plattform, die mehrere Antriebskonfigurationen ermöglicht.

Der Wagen soll mit seiner 95-kWh-Batterie 325 Meilen (523 km) schaffen. Aufgeladen wird der Akku in 20 Minuten (auf 80 Prozent). Die Normalversion soll den Normsprint (0-60 mph) in 3,2 Sekunden hinter sich bringen. Daneben ist eine RS-Version angekündigt, die nur 1,9 Sekunden brauchen und bis zu 320 km/h schnell werden soll. Damit das Auto auch sicher angehalten werden kann, gibt es für den RS optional Carbon-Bremsen.

Die Normalversion kann man auf der Mullen-Homepage schon reservieren. Gebaut werden soll das Auto in der firmeneigenen Fabrik in Tunica (südöstlich von Memphis/Tennessee, aber im Staat Mississippi gelegen). Stolz ist Mullen auch darauf, dass die Firma seit dem 5. November an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq notiert ist. 

Außer am Festkörper-Akku forscht Mullen auch an anderen Batteriearten, darunter Lithium-Schwefel- und Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien. Ziel sind Elektroauto-Batterien, die eine höhere Energiedichte und niedrigere Kosten haben als heutige Akkus.

Hier sehen Sie die Enthüllung des Mullen Five auf der LA Auto Show: