Die meisten Elektroauto-Hersteller kaufen die Batteriezellen bei Zulieferern oder bauen sie in Joint Ventures mit solchen. Tesla dagegen will zumindest einen Teil selbst produzieren.

Doch bisher gibt es dazu nur erste Ansätze. Wirklich Fahrt aufgenommen hat das Ganze noch nicht. Das wirft Fragen auf, wie Tesla seine E-Auto-Produktion weiter steigern will, so ein Reuters-Artikel. Zumal Tesla die Zahl der Fahrzeug-Auslieferungen jedes Jahr um etwa 50 Prozent steigern will. 

Bei der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse im zweiten Quartal am Mittwoch hatte Tesla gesagt, im laufenden Jahr verlasse man sich bei den Batterien noch auf Zulieferer, da man die nötigen Technologien für eine eigene Produktion noch nicht beherrsche.

Ab dem nächsten Jahr aber muss Tesla eigene Batteriezellen bauen, um einen Engpass zu vermeiden. Für Tesla laufe die Zeit ab, und die Firma müsse die Probleme schnell lösen, sagte ein Analyst von Benchmark Mineral Intelligence (BMI) gegenüber Reuters.

Die neuen Technologien, um die es geht, sind das Zellformat 4680 (zylindrische Zellen mit 46 mm Durchmesser und 60 mm Höhe) , aber auch die so genannte Dry Battery Electrode (DBE), eine Fertigungstechnik, bei die Elektroden nicht mit einem Nassverfahren verzichtet werden, sondern trocken, durch das Aufbringen eines Pulvers. Das soll etliche Produktionsschritte sparen. 

"Unser Fokus liegt derzeit auf den Dutzenden kleiner Probleme, die den Produktionshochlauf von 4680 hemmen", so Musk am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. In Bezug auf die DBE-Technologie sagte er, wenn etwas revolutionär ist, gebe es "viele Unbekannte, die gelöst werden müssen." Er sei zuversichtlich, die Probleme zu lösen, aber es sei "sehr, sehr schwierig".

Tesla-Manager Andrew Baglino sagte am Mittwoch, die 4680-Produktion solle bis Ende des Jahres 1.000 Stück pro Woche übersteigen, ohne zu sagen, ob Zellen oder Batterien gemeint waren. Aber auch wenn Akkus gemeint sind, liegt das weit hinter den Zielen für die Autoproduktion in Texas.

Momentan hat Tesla offenbar noch genug Batterien. So bezieht Elon Musk nun auch Akkus von BYD und der langjährige Partner Panasonic kündigte kürzlich an, man wolle eine weitere Batteriefabrik in Kansas bauen, die Tesla beliefern würde. CATL, ein weiterer Zulieferer von Tesla, sucht ebenfalls nach Standorten für eine Fabrik in Nordamerika.

Doch neben einer möglichen Knappheit droht auch Gefahr für den Ruf von Tesla in Sachen moderner Technik. Wenn technische Probleme nicht gelöst werden können, zieht das auch den Börsenkurs in Mitleidenschaft – zumal Tesla offensichtlich auch Probleme beim autonomen Fahren hat, wie kürzlich die Abwanderung eines wichtigen Mitarbeiters zeigte.