Obwohl der Jaguar I-Pace eher nicht als eines dieser Elektroautos wahrgenommen wird, die spontan in Flammen aufgehen, heißt das nicht, nun ja, dass es nicht passieren kann. Und wenn es passiert, ist die Möglichkeit ziemlich groß, dass seine Batteriezellen dafür verantwortlich sind. 

Inzwischen sind wohl bereits vier solcher Vorfälle bekannt. Der jüngste Brand zerstörte einen 2019er I-Pace in Florida. Das Auto war zum Zeitpunkt des Unglücks Berichten zufolge in einer Garage abgestellt und lud gerade auf. Der Besitzer reagierte schnell und fuhr seinen Jaguar nach draußen (obwohl bereits Rauch aufstieg), nur kurz bevor das Fahrzeug zu brennen begann. 

Der Brand ereignete sich im Juni dieses Jahres. Gonzalo Salazar, der Besitzer des I-Pace, sagte Electrek dazu:

Am 16. Juni steckte ich das Auto an, bevor ich ins Bett ging. Am Morgen des 17. Juni wachte ich auf und steckte es ab. Später am Morgen fuhr ich raus, um ein paar Besorgungen zu machen. Ich fuhr in etwa 12 Meilen an diesem Morgen, bevor ich wieder nach Hause kam und das Auto in der Garage abstellte. Die Garagentür ließ ich offen. Als ich zuhause ein paar Dinge erledigte, hörte ich Knallgeräusche aus der Garage. Ich entschied zu schauen, wo die Geräusche herkommen und beim Betreten der Garage sah ich eine dicke Wand aus Rauch vor mir. Mein erster Gedanke war 'Wenn da Rauch ist, ist da auch Feuer und ich muss das Auto aus der Garage bringen'.

Der Eigentümer entschied sich dazu, das Auto aus der Garage zu fahren, obwohl es bereits rauchte, um seine Garage und sein Haus davor zu bewahren, ebenfalls in Flammen aufzugehen. Als das Auto draußen stand, berichtet er, hörte er noch mehr Knallgeräusche und der Rauch verwandelte sich in eine sichtbare Flamme, die sich schnell über das gesamte Auto ausbreitete und das meiste des Fahrzeugs komplett verbrannte. Sie sehen ja auf den Bildern, dass lediglich die Front des I-Pace von den Flammen verschont blieb. 

Offenbar hatten die Notfall-Helfer einige Probleme, das Feuer zu löschen. Die Feuerwehr musste einen speziellen Schaum benutzen, um den Flammen vollständig den Garaus zu machen. Der Besitzer merkte an, dass die Versicherung ein forensisches Team schickte, um den Vorfall zu untersuchen. Das Auto wurde wenig überraschend als Totalschaden eingestuft.

Anschließend schnappte sich Jaguar den ausgebrannten I-Pace, um seine eigenen Untersuchungen vorzunehmen. Bisher hat der Hersteller jedoch noch keine Auflösung präsentiert. 

Geht es nach Gonzalo Salazar, war Jaguar in diesem Fall nicht wirklich hilfreich und der Autobauer hat auch noch keine Verantwortung für den Vorfall übernommen. Allerdings muss man ja auch erst noch das Ergebnis seiner Untersuchungen präsentieren.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um den vierten dokumentierten Brand eines Jaguar I-Pace unter sehr ähnlichen Bedingungen. Dass die Batterien dieses Elektroautos die gleichen LG Chem-Zellen enthalten wie die Akkus des Chevrolet Bolt, könnte Grund zur Sorgen sein. Der Bolt musste deswegen bereits zurückgerufen werden. Das gilt auch für den Hyundai Kona Elektro, der ebenfalls mit den problematischen Batteriezellen unterwegs ist.