Tesla hat seine Supercharger, Audi seine Lade-Hubs und nun will auch Mercedes seine ersten eigenen Schnellladeparks eröffnen. Los geht es im Oktober mit Charging Hubs in Atlanta (USA), Chengdu (China) und Mannheim (Deutschland). Bis Ende 2024 sollen weltweit etwa 2.000 Ladepunkte entstehen. Bis Ende des Jahrzehnts sollen es 10.000 Ladepunkte an rund 2.000 Standorten sein.

Das markeneigene Ladenetz bietet je nach Region Ladeleistungen von bis zu 400 kW – das ist sogar mehr als die 350 kW beim bekannten Ionity-Netz. Dank eines intelligenten Lademanagements soll jedes Fahrzeug mit seiner maximalen Kapazität geladen werden. Je nach Land werden die jeweils gängigen Ladesysteme CCS1, CCS2, NACS und der chinesische GB/T-Standard (Wikipedia) eingesetzt.

CCS1 ist in den USA, Kanada und Korea üblich, in Nordamerika wird daneben auch zunehmend der neue North American Charging Standard NACS (also der amerikanische Tesla-Ladestecker) eingesetzt. Dieser Standard wird ab 2025 in die US-Fahrzeuge eingebaut, wie die Stern-Marke im Juli bekannt gab. Damit kann man Mercedes-Elektroautos in Nordamerika Zugang auch an den über 12.000 Superchargern in Nordamerika aufladen. Im Rahmen der stufenweisen Umstellung bietet Mercedes zunächst einen Adapter an, um ab 2024 auch E-Autos mit CCS-Anschluss an NACS-Säulen laden zu können.  

In den USA soll man Mercedes-Fahrzeuge ab 2025 auch per Tesla-Stecker aufladen können

In den USA soll man Mercedes-Fahrzeuge ab 2025 auch per Tesla-Stecker aufladen können

Bei der Standortauswahl legt Mercedes Wert auf ein angenehmes und sicheres Laden. Die Ladeparks befinden sich an Hauptverkehrsknoten oder Mercedes-Niederlassungen und bieten in der Umgebung auch Aufenthaltsmöglichkeiten, Restaurants und Sanitärräume. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sollen die Ladeparks mit Überwachungskameras ausgestattet werden. An ausgewählten Standorten geben intelligente Lichtmasten, neben angemessener Beleuchtung, durch funktionale LED-Elemente Informationen zu Verfügbarkeit des Ladepunkts sowie Ladestatus des Fahrzeugs. Überdachungen sorgen dort zusätzlich für Witterungsschutz.

Das Ladenetzwerk steht nicht nur Mercedes-Usern offen, sondern ist für alle Fahrzeugmarken nutzbar. Wie bei Audi können Kundinnen und Kunden der eigenen Marke aber einen Ladepunkt reservieren.

Das Mercedes-Schnellladenetz wird in die Mercedes-me-App integriert und ergänzt die über 1,3 Millionen Ladepunkte, zu denen die User weltweit Zugang haben. Auch in den Mercedes-Navis werden die Ladestationen natürlich integriert. Die Ladestationen sollen zudem Plug & Charge unterstützen. Damit entfällt eine Authentifizierung per App oder Ladekarte – diese erfolgt über das Ladekabel.

Mercedes gründet ein eigenes Schnelllade-Netzwerk

An den markeneigenen Ladestationen soll Grünstrom angeboten werden. Dies geschieht vorzugsweise durch Ökostrom-Lieferverträge. Wo dies nicht möglich ist, setzt Mercedes auf Zertifikate von einem beglaubigten Anbieter. Ausgewählte Ladeparks werden zudem mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet sein.

Außer mit dem eigenen Ladenetz engagiert sich Mercedes auch für das europaweite Schnellladenetzwerk von Ionity sowie ein kürzlich angekündigtes Joint Venture zum Ausbau des nordamerikanischen Schnellladenetzes. Dabei geht es um den Aufbau von rund 400 Ladestandorten in Nordamerika zusammen mit lokalen Partnerunternehmen. Die ersten Mercedes-eigenen Ladestationen in Nordamerika sollen sowohl mit CCS1- als auch mit NACS-Steckern ausgestattet sein.