TotalEnergies hat im Rahmen der Ausschreibung zum so genannten Deutschlandnetz den Zuschlag für 1.100 HPC-Schnellladepunkten erhalten. Der ehemalige Mineralölkonzern, der durch die Total-Tankstellen bekannt wurde, soll Installation und Betrieb der Ladesäulen übernehmen.
Die einzelnen Ladepunkte mit bis zu 200 kW Ladeleistung werden in "Lade-Hubs" zusammengefasst, die an 134 Standorten in Ost-, Mittel- und Westdeutschland errichtet werden. Der Strom kommt ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen.
Mit der Ausschreibung will das Bundesverkehrsministerium (BMDV) von Volker Wissing ein flächendeckendes Schnellladenetz mit rund 8.000 zusätzlichen Hochleistungsladepunkten an rund 900 Standorten in ganz Deutschland aufbauen. Der Schwerpunkt der Ausschreibung lag darauf, weiße Flecken zu schließen: Die Lader sollen bevorzug in Gebieten entstehen, in denen es bisher noch keine Schnellladepunkte gibt oder wo die vorhandenen Punkte nicht ausreichen, um den erwarteten Bedarf zu decken.
Mit insgesamt drei "Regionallosen" hat das Unternehmen die maximale Anzahl an Losen im Rahmen der Ausschreibung gewonnen. In diesem Zusammenhang wird TotalEnergies 1.100 Hochleistungsladepunkte im ländlichen und urbanen Raum errichten. Insgesamt gibt es 23 Lose in sechs Regionen. Neben TotalEnergies erhielten auch Allego, Eon, BayWa, Fastned und andere jeweils einen Teilauftrag zum Deutschlandnetz.
Mit dem Deutschlandnetz wird laut Wissing ein Meilenstein gesetzt, "der für die Nutzerinnen und Nutzer ein zuverlässig verfügbares Angebot an Schnelllademöglichkeiten in Deutschland gewährleistet. Mit dem Deutschlandnetz ergänzen wir sinnvoll und zielgerichtet die Ausbauaktivitäten der Ladeinfrastrukturbetreiber. Einfach Schnellladen ohne Lücken auf der Ladelandkarte wird damit zur Realität."
TotalEnergies, früher unter dem Namen Total vor allem ein Tankstellenanbieter, will bis 2028 mindestens 1.000 HPC-Hubs in Europa betreiben. Im Juni erhielt die Firma den Zuschlag für die Installation und den Betrieb von 500 öffentlichen Ladepunkten (11 kW) in Berlin. Bislang hat TotalEnergies bundesweit rund 4.500 Ladepunkte installiert.
Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Ladeinfrastrukturprojekte an öffentlich zugänglichen Partnerstandorten. TotalEnergies übernimmt dabei nicht nur die Investition, sondern auch den gesamten Prozess – von der Konzeption über die bauliche Umsetzung bis hin zum Betrieb und der Wartung der Ladeinfrastruktur.
Um den Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos ein optimales Ladeerlebnis zu ermöglichen, stattet TotalEnergies seine Lade-Hubs mit Sanitäreinrichtungen und Gastronomie aus. Gezahlt werden kann laut TotalEnergies mit allen etablierten Zahlungsfunktionen einschließlich einer Ad-hoc-Option über ein Payment-Terminal.
"Wir sehen in dem Zuschlag eine hervorragende Gelegenheit, unsere hochmodernen HPC-Hubs einer noch größeren Zahl an Kunden zur Verfügung zu stellen und so den Markthochlauf der Elektromobilität in Deutschland deutlich zu beschleunigen", sagte TotalEnergies-Marketing-Chef Thierry Pflimlin.
Weltweit besitzt TotalEnergies 48.000 Ladepunkte. Außerdem errichtete das Unternehmen 300 Schnellladestationen entlang von Autobahnen und an Verkehrsknotenpunkten. Wie erwähnt, sollen es bis 2028 tausend Standorte in Europa sein.