Die Sportversion des Cupra Born wurde bereits Mitte Januar angekündigt, allerdings gut versteckt in einer Meldung zu den Verkaufszahlen von 2023. Beim Ausblick auf das Jahr 2024 hieß es damals: "Die Weltpremieren der Produktaufwertungen des Cupra Leon und des Cupra Formentor sowie das Debüt des Cupra Born VZ werden das Portfolio der Marke weiter diversifizieren."
Nun gibt es eine ausführlichere Pressemitteilung zum Cupra VZ. Darin heißt es, die neue Version werde voraussichtlich ab dem 2. Quartal bestellbar sein, im 3. Quartal soll dann der Marktstart sein.
Bildergalerie: Cupra Born VZ (2024)
Cupra Born VZ mit 240 kW und neuem 79-kW-Akku
Die neue Version des Cupra Born erhält einen Antrieb mit 240 kW und 545 Nm Drehmoment. Damit soll der Sprint auf Tempo 100 nur 5,4 Sekunden dauern, maximal sind 200 km/h möglich und damit 40 km/h mehr als bei den bisherigen Born-Versionen. Ob es sich um einen Allrad- oder einen Heckantrieb handelt, verrät Cupra seltsamerweise noch nicht. Das Drehmoment von 545 Nm ist allerdings identisch mit dem Wert des neuen 210-kW-Motors APP550, was für einen reinen Heckantrieb durch einen leistungsgesteigerte Version dieses Aggregates spricht.
Der Akku jedenfalls bietet eine Nettokapazität von 79 kWh, also zwei Kilowattstunden mehr als beim altbekannten 77-kWh-Akku. Damit soll sich eine Reichweite von 510 bis 570 km ergeben. Aufgeladen wird entweder mit bis zu 11 kW Wechselstrom oder mit Gleichstrom. Beim DC-Ladeverhalten unterscheiden sich die Angaben: Laut deutscher Pressemeldung sind 185 kW möglich, womit sich der Akku in 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden lässt. Nach der englischsprachigen Meldung sind nur 170 kW möglich, womit sich der Akku in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent bringen lasse.
Beim Cupra Tavascan, dem 2024 startenden Elektro-SUV der Marke, steht das Kürzel VZ für die 250 kW starke Allradversion mit der bekannten 77-kWh-Batterie. Auch eine allradgetriebene Version des Schwestermodells ID.3 namens VW ID.3 GTX ist zu erwarten.
Abgesehen davon verspricht Cupra ein verbessertes Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern (DCC), optimierte Lenkung und Bremsen sowie große 20-Zoll-Räder mit breiteren Reifen. Optisch hebt sich die neue Variante durch die neuen Lackierungen Dark Forest und Midnight Schwarz ab. Zudem gibt es ein VZ-Logo und einen Cupra-Schriftzug in dunklem Chrom am Heck. Innen gibt es Schalensitze und Lenkradwippen, mit denen die Rekuperation in drei Stufen eingestellt werden kann.
Bisher drei Motor-Akku-Kombinationen
Technisch basiert der Cupra Born auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB). Die Modellpalette ist ähnlich wie beim ID.3, aber nicht identisch. Bisher werden drei Versionen angeboten, alle mit Heckantrieb. Davon haben zwei die mittelgroße MEB-Batterie mit 58 kWh und eine die große 77-kWh-Batterie. Der kleine 52-kWh-Akku wird nicht offeriert:
Cupra Born 150 kW 58 kWh | Cupra Born 170 kW 58 kWh | Cupra Born 170 kW 77 kWh | |
Antrieb | RWD 150 kW, 310 Nm | RWD 170 kW, 310 Nm | RWD 170 kW, 310 Nm |
0-100 km/h / Spitze | 7,3 Sek. / 160 km/h | 6,6 Sek. / 160 km/h | 7,0 Sek. / 160 km/h |
WLTP-Verbrauch | 15,3-17,4 kWh | 15,5-17,4 kWh | 15,7-17,5 kWh |
Akku netto / Reichweite | 58 kWh / 377-425 km | 58 kWh / 375-471 km | 77 kWh / 495-551 km |
Max. Ladeleistung AC/DC | 11 / 120 kW | 11 / 120 kW | 11 / 170 kW |
Ladedauer DC | 35 min (5-80%) | 35 min (5-80%) | 30 min (5-80%) |
Ladegeschwindigkeit DC | 1,2 kWh/min | 1,2 kWh/min | 1,9 kWh/min |
Preis | 40.150 Euro | 41.450 Euro | 47.250 Euro |
Ob 150 oder 170 kW: Die Fahrleistungen der Motorisierungen unterscheiden sich nur wenig. Zudem ist auch das Drehmoment immer gleich. Warum die Maximalreichweite der 150-kW-Version rund 50 km geringer ist, obwohl der minimale Verbrauch etwas niedriger angegeben wird, wissen wir nicht. Vielfahrer werden sich für die Topversion entscheiden, die bis zu 551 km Reichweite und schnelleres Laden bietet. Apropos Laden: Der Cupra Born unterstützt Plug & Charge.
In der Liste der meistverkauften Elektroautos Deutschlands erscheint der Cupra Born derzeit immerhin auf Platz 7. Benannt nach einem Stadtviertel von Barcelona, ist der Wagen seit Anfang 2022 auf dem Markt – er startete also wesentlich später als der technisch ähnliche VW ID.3, der schon ab Sommer 2020 ausgeliefert wurde. Der Born ist das bislang einzige Elektroauto der Marke; doch bald startet mit dem Tavascan ein Äquivalent zum VW ID.5.
Konkurrenz
Zu den wichtigsten Konkurrenten des Cupra Born gehören der VW ID.3, der Renault Megane, der MG4 Electric, der Volvo EX30 und der BYD Dolphin. Mit dem Born VZ kann am ehesten der EX30 (mit 200-kW-Heckantrieb oder 315-kW-Allrad) mithalten, oder der MG4 Electric XPower mit 320-kW-Allradsystem.
Unterm Strich
Der Cupra Born war schon bisher der sportliche Zwilling des VW ID.3. Schick sah er auch schon aus, doch die bisherige Topmotorisierung mit 170 kW brachte keine großen Vorteile in Sachen Vortrieb. Mit der neuen VZ-Version ändert sich das. Auch wenn Cupra nicht verrät, ob es sich um einen Allradler oder einen Hecktriebler handelt: Die Sprintzeit von 5,4 Sekunden spricht eine deutliche Sprache ...