Der neue Mercedes eSprinter ist ab dem morgigen Dienstag bestellbar. Von den drei Batteriegrößen sind dann der kleine Akku mit 56 kWh und der große mit 113 kWh erhältlich. Mit Letzterem sind bis zu 440 Kilometer am Stück möglich, bei Stadtfahrten sogar bis zu 530 km. Die Variante mit 81 kWh folgt "zeitnah", schreibt Mercedes. Alle drei Batterien sind Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP).
Dass die Maximalreichweite von 440 km nicht nur auf dem Papier steht, bewies der eSprinter bereits mit einer Testfahrt, bei der die 475 km lange Strecke von Stuttgart nach München und zurück mit einer Akkuladung absolviert wurde.
Für den Antrieb sorgt eine neue Permanentmagnet-Synchronmaschine (PSM) mit 100 oder 150 kW. Die Energierückgewinnung im Schub- und Bremsbetrieb (Rekuperation) wird über Wippen am Lenkrad eingestellt. Die im eSprinter neue automatische Rekuperation DAuto passt die Rekuperationsstärke automatisch an die jeweilige Fahrsituation an. Dabei werden Informationen des Radars, der Frontkamera und der Navigation genutzt.
58 kWh netto | 81 kWh netto | 113 kWh netto | |
Antrieb | RWD 100 od. 150 kW | ||
Drehmoment | 300 Nm (mind. 30 Sek.) | ||
Höchstgeschwindigkeit | 120 km/h | ||
WLTP-Reichweite | 220 km | 310 km | 440 km |
Max. Ladeleistung AC/DC | 11 / 115 kW | ||
Min. Ladedauer AC | ca. 5h30 | ca. 8h | ca. 11h |
Min. Ladedauer DC (10-80%) | 28 min | 32 min | 42 min |
Ladegeschwindigkeit DC | 1,5 kWh/min | 1,8 kWh/min | 1,9 kWh/min |
Preis | ab 71.388 Euro | k.A. | k.A. |
Darüber hinaus hilft der Eco-Assistent beim vorausschauenden Fahren: Je nachdem, ob ein Fahrzeug vorausfährt, welches Tempolimit gilt oder ob eine Steigung folgt, zeigt er an, wann der Fuß vom Gaspedal genommen werden sollte und wählt automatisch die passende Rekuperationsstärke. Zusätzlich gibt es die drei Fahrprogramme MR (Maximum range), E (Economic) und C (Comfort).
Aufgeladen wird mit bis zu 11 kW Wechselstrom oder bis zu 115 kW Gleichstrom. Die Ladezeiten für einen Ladehub von 10 bis 80 Prozent liegen bei 28, 32 bzw. 42 Minuten. Daraus errechnen sich ziemlich hohe Ladegeschwindigkeiten von bis zu 1,9 kWh/min.
Der neue eSprinter ist modular aufgebaut. Das Modul für die Hochvoltbatterie befindet sich wie üblich im Unterboden, das Heckmodul enthält die elektrisch angetriebene Hinterachse. Das Frontmodul schließlich enthält die restlichen Hochvolt-Komponenten und kann mit allen Fahrzeugvarianten kombiniert werden, unabhängig von Radstand und Batteriegröße.
Bildergalerie: Mercedes eSprinter (2024)
Wählen kann man zwischen zwei Aufbauformen und zwei Längen. Ein "offenes Baumuster" soll folgen; damit soll der eSprinter auch als Basisfahrzeug für zahlreiche neue Branchen sowie für diverse Aus- und Aufbauhersteller genutzt werden können – vermutlich ist also das Fahrgestell gemeint.
Optional gibt es künftig auch eine Anhängerkupplung. Die Anhängelast liegt bei bis zu zwei Tonnen, das maximale Gesamtgewicht bei bis zu 4,25 Tonnen und das Ladevolumen bei bis zu 14 Kubikmetern.
Das Cockpit hat noch keine Displaylandschaft wie bei den Mercedes-Pkws
Erstmals bekommt der eSprinter ein MBUX-Multimediasystem. Damit ist ein 10,25-Zoll-Display serienmäßig an Bord. Außerdem verspricht Mercedes eine zeitgemäße Vernetzung, weiterentwickelte Sicherheits- und Assistenzsysteme sowie eine aufgewertete Serienausstattung. Dazu zählen eine Rückfahrkamera, ein Kombiinstrument mit Farbdisplay, das neue Multifunktionslenkrad, Licht- und Regensensor, ein aktiver Spurhalte-Assistent und ein Tempomat.
Den eSprinter Kastenwagen mit der 56 kWh Batterie gibt es ab 71.388 Euro (oder 59.990 Euro netto). Bis zu 80 Prozent der gewerblichen Elektrotransporter von Mercedes werden jedoch geleast. Die monatlichen Leasingraten beginnen bei 690 Euro.
Zeitgleich mit dem elektrischen Sprinter sind auch die Verbrennervarianten bestellbar. Hier ist die Variantenvielfalt noch höher. Es gibt Front-, Heck- und Allradantrieb und Karosserieversionen vom Fahrgestell über den Triebkopf bis zum Kastenwagen und Tourer. Unter der Haube werkelt der bewährte 2,0-Liter-Diesel (OM654) mit 84, 110, 125 oder 140 kW. Dazu kommt wahlweise eine Neungang-Automatik oder eine Sechsgang-Schaltung.
Unterm Strich
Die meisten Paketlaster für die Stadt kommen mit 100 km Reichweite locker aus; weiter wird an einem Tag sowieso nicht gefahren. Es gibt aber auch Anwendungen, wo mehr Reichweite gefragt ist, und da ist der neue Mercedes eSprinter Spitze: 440 km schafft unseres Wissens sonst kein Transporter dieser Größe.
Quelle: Mercedes