Ist Tesla ein Autohersteller? Fragt man den Mann oder die Frau auf der Straße, dann wird er oder sie wohl sagen: Natürlich, was denn sonst. Fragt man Elon Musk, wird er sagen: Wir sind eher ein KI-Unternehmen. De facto jedenfalls stellt Tesla nicht nur Elektroautos her, sondern auch Energiespeicher wie die Powerwall. Insgesamt sind weltweit über 600.000 dieser Einheiten installiert. Die dritte Generation ist nun in Deutschland verfügbar.

Die Powerwall 3 ist die neueste Generation von Teslas Batterien für den stationären Einsatz. Sie ist vor allem als Energiespeicher für Photovoltaikanlagen gedacht. Überschüssige Solarenergie, die tagsüber erzeugt aber nicht verwendet wird, lässt sich damit für die Nutzung während des Abends und in der Nacht speichern. Die deutsche Kundschaft könne damit ihre Abhängigkeit vom Stromnetz durchschnittlich um bis zu 95 Prozent reduzieren.

Die Powerwall 3 eignet sich auch für die heimische Garage

Die Powerwall 3 eignet sich auch für die heimische Garage

Weitere Einsparungen können durch die zeitbasierte Steuerung erzielt werden: Wer einen tageszeitabhängigen Stromtarif hat, kann seine Powerwall so einstellen, dass sie bei niedrigen Preisen Strom aus dem Netz aufnimmt und die Energie zu Zeiten hoher Strompreise verwenden. So soll man bis zu 2.000 Euro jährlich einsparen können. Diese Schätzung bezieht ich auf einen deutschen Haushalt mit einer 8-kW-Solaranlage.

Die Powerwall 3 bietet außerdem eine Notstrom-Funktion: Sie erkennt Stromausfälle automatisch und dient dann als Energiequelle für das Haus. 

Tesla-Powerwall 3 an einem Haus auf dem Land

Die Powerwall 3 eignet sich auch für die Außenmontage - dank eigenem Thermomanagement trotzt sie Kälte und Hitze

Die Powerwall 3 folgt auf die Powerwall 1 von 2015 und die Powerwall 2 von 2017. Im Vergleich zum Vorgängermodell bietet die Powerwall 3 mehr als die doppelte Leistung. Bei einem Stromausfall kann das System zwischen 3,68 und 11,04 kW abgeben, so dass sich etliche Geräte im Haus betreiben lassen. 

Ein integrierter Wechselrichter macht aus dem Gleichstrom der Photovoltaikanlage Wechselstrom für die Verwendung im Haus. Das soll zu einer einfacheren Installation mit weniger Komponenten führen. Die Powerwall 3 eignet sich für die Außenmontage. Damit die Batterien bei Kälte nicht schlappmachen, verfügt das System über ein eigenes Thermomanagement. Es soll für batteriefreundliche Verhältnisse bei Temperaturen von –20 bis +50 Grad sorgen. Auch hoher Luftfeuchtigkeit und Überflutung bis 60 cm Wasserhöhe soll die Powerwall standhalten.  

Die Powerwall lässt sich über die Tesla-App verwalten und an die eigenen Anforderungen anpassen. Natürlich passt sie gut zu den Tesla-Fahrzeugen. So unterstützt das System das PV-Überschussladen. Damit lädt man ausschließlich mit überschüssiger Solarenergie. Auch netzunabhängiges Laden ist möglich, was die Kosten für das Laden zu Hause weiter senkt. 

Zu den Preisen des Systems verrät Tesla nichts. Auch der Tesla-Website ist dazu nichts zu entnehmen; dort muss man sich zuerst registrieren, um weitere Informationen zu erhalten. Außerdem kann man dort ein Angebot von einem Tesla-zertifizierten Powerwall-Installateur einholen. 

Beschreibung und detailliertes Datenblatt zur Powerwall 3 (PDF zum Download)

Nach der Beschreibung im oben verlinkten Datenblatt von Tesla unterstützt das System bis zu 13 kWp Solarleistung und liefert kontinuierlich 4,6 kW. Sie speichert bis zu 13,5 kWh Energie und kann Anlaufströme von bis zu 185 Ampere liefern. 

Unter dem Strich

Tesla beschäftigt sich nicht nur mit Elektroautos, sondern produziert auch Batterien für den stationären Einsatz. Für Hausbesitzer ist die Kombination aus Solaranlage, stationärem Energiespeicher und Elektroauto attraktiv. Dafür bietet Tesla die Powerwall an, auch eine Wallbox (den "Wall Connector") ist im Angebot. Sogar Photovoltaik wird offeriert, allerdings nur in den USA.