Von Teslas vier Pkw-Baureihen wird das Model X am seltensten verkauft. In Deutschland wurden letztes Jahr 759 Stück abgesetzt und damit noch weniger als vom Model S (1.240 Stück), während sich der Bestseller Model Y rund 46.000 Mal verkaufte. Kürzlich senkte Tesla den Preis nochmal: Im April kostete die Basisversion noch 99.990 Euro, nun sind es nur noch 97.990 Euro.

2.000 Euro weniger also, das sind bei dem teuren Oberklassemodell Tesla Model X gerade Mal zwei Prozent Unterschied. Aber zum deutschen Marktstart der Facelift-Version im Januar 2023 verlangte Tesla noch 120.990 Euro. Seither sank der Preis für die Dual-Motor-Variante also um schlappe 23.000 Euro oder 19 Prozent.

Fast genauso stark war der Preisverfall beim Model S. Zum deutschen Marktstart der Facelift-Version gab es das Basismodell ab 112.990 Euro, inzwischen werden nur noch 92.990 Euro verlangt, also 20.000 Euro oder 18 Prozent weniger.

  Model X (Dual Motor) Model X Plaid (Tri Motor)
Antrieb AWD mit 2 Elektromotoren AWD mit 3 Elektromotoren
Motorleistung vorne/hinten 252 kW/252 kW 314 kW / zweimal 309 kW
Systemleistung 670 PS (493 kW) 1.020 PS (750 kW)
0-100 km/h 3,9 Sek. 2,6 Sek. (Rollout-Start)
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h 262 km/h
WLTP-Stromverbrauch 19,1 kWh 20,8 kWh
Akku ca. 100 kWh ca. 100 kWh
WLTP-Reichweite 625 km (20-Zoll-Räder) 585 km (20-Zoll-Räder)
Aufladen AC/DC 11 kW / 250 kW 11 kW / 250 kW
Sitze 5, 6 oder 7 6
Preis Januar 2023 120.990 Euro 140.990 Euro
Preis 97.990 Euro 112.990 Euro

Bei beiden Oberklasse-Modellen gibt es alternativ zur 493 kW starken Dual-Motor-Version noch eine dreimotorige Plaid-Version mit 750 kW. Diese kostete vor anderthalb Jahren noch 140.990 Euro (Model X Plaid) bzw. 137.990 Euro (Model S Plaid). Inzwischen wurden daraus 112.990 bzw. 107.990 Euro. Damit sanken die Preise hier um 28.000 bzw. 30.000 Euro oder um 20 bzw. 22 Prozent – also prozentual noch stärker als bei der Basisversion.

Zu den Gründen dürfte das Alter der beiden Modelle gehören: Die Faceliftversionen wurden schon im Januar 2021 angekündigt, also vor mittlerweile dreieinhalb Jahren. Ein wesentliches technisches Update erfolgte seither unseres Wissens nicht. Seither kamen etliche Konkurrenten auf den Markt bzw. erhielten diese technische Verbesserungen. Zu den Rivalen des Model X zählen der Audi Q8 e-tron (früher Audi e-tron), der BMW iX und  der Mercedes EQS SUV. Hier eine kleine Vergleichstabelle für die Basisversion des Model X (deutlich bessere Werte gefettet):

  Tesla Model X DM Audi SQ8 e-tron BMW iX M60 Mercedes EQS SUV 580 4Matic
Antrieb AWD 493 kW AWD 370 kW AWD 455 kW AWD 400 KW
0-100 km/h 3,9 Sek. 4,5 Sek. 3,8 Sek. 4,7 Sek.
Höchstgeschw. 250 km/h 210 km/h 250 km/h 210 km/h
WLTP-Verbrauch 19,1 kWh 26,2 kWh 24,7 kWh 20,7 kWh
Akku ca. 100 kWh 106 kWh 109 kWh 118 kWh
WLTP-Reichweite 625 km 458 km 563 km 656 km
Basispreis 97.990 Euro 98.100 Euro 143.100 Euro 147.923 Euro

Man sieht, dass sich das Model X von den Daten her nicht verstecken muss. Das stark motorisierte Auto punktet mit seinen Fahrleistungen, dem sehr niedrigen Verbrauch, der guten Reichweite und dem niedrigsten Preis im Vergleich. Zur Ladedauer macht Tesla keine Angaben, die wenig praxisrelevante Peak-Ladeleistung haben wir weggelassen.

Trotz der attraktiven Daten des Model X verkauften sich die Konkurrenten weit besser. Während der Tesla im letzten Jahr wie erwähnt nicht mal auf 800 Stück kam, verkaufte sich der Audi Q8 e-tron in Deutschland fast 10.000 Mal, der BMW iX etwa 5.100 Mal; die Zahlen des Mercedes EQS SUV tauchen in der KBA-Statistik nicht auf.

Unter dem Strich   

Das Tesla Model X altert. Unser kleiner Vergleich zeigt allerdings, dass das SUV mit den ungewöhnlichen Fond-Flügeltüren technisch immer noch mithalten kann. Doch die Verkaufszahlen sind und bleiben gering, obwohl der Preis binnen anderthalb Jahren um rund ein Fünftel sank. Der schwache Absatz geht vermutlich vor allem auf das schlechtere Image zurück: Die Logos von Audi, BMW und Mercedes zählen in Deutschland immer noch mehr als das von Tesla.