Hierzulande stockt der Verkauf von Elektroautos, doch das ist primär ein deutsches Problem – in Europa gibt es nach wie vor ein Wachstum beim Stromer-Absatz, wenn es auch schwach ist. Und in den USA steigt der Verkauf deutlich. So investiert General Motors nun in die Batteriefertigung und kündigt zusammen mit dem koreanischen Batteriespezialisten Samsung SDI eine neue Gigafactory in Indiana an.
Das neue Werk entsteht in New Carlisle, Indiana. Die beiden Unternehmen investieren 3,5 Milliarden Dollar dafür. Auf dem 275 Hektar großen Areal sollen etwa 1.600 Arbeitsplätze entstehen. Gefertigt werden sollen prismatische Zellen mit nickelreicher NCA-Chemie (Nickel-Cobalt-Aluminium).
Ultium-Modul mit länglichen Pouch-Zellen
Ultium-Modul mit prismatischen Zellen
Die "PrimiX"-Zellen – so heißen alle Elektroauto-Batteriezellen von Samsung SDI – sind für Fahrzeuge auf Basis der Ultium-Plattform von GM gedacht. Die Ultium-Module können wahlweise mit prismatischen oder mit Pouch-Zellen befüllt werden.
Die Serienproduktion der Zellen soll 2027 beginnen; dann sind 27 Gigawattstunden pro Jahr zu erwarten. Später soll die Produktion bis auf 36 GWh hochgefahren werden. Wenn man von einer 100-kWh-Batterie ausgeht, entspricht das 360.000 Akkus jährlich.
Die Vereinbarung zur Gründung des Joint Ventures wurde am Mittwoch, den 27. August in Seoul bei Samsung SDI unterzeichnet. Bekannt wurden die Pläne für das Werk aber schon im Juni 2023. Damals hieß es, der Bau solle in einem Jahr (also im Sommer 2024) beginnen, wie InsideEVs.com berichtete. Produktionsstart werde im Jahr 2026 sein, also ein Jahr früher als jetzt angekündigt. Außerdem hieß es damals, das Werk solle prismatischen auch zylindrische Zellen herstellen – davon ist inzwischen keine Rede mehr.
Die neue Batteriefabrik ist GMs viertes Joint-Venture-Zellwerk in den USA. Die drei bisherigen Anlagen werden zusammen mit LG Energy Solution betrieben: Die Fabriken in Lordstown (Ohio) und Spring Hill (Tennessee) produzieren bereits, während in Lansing (Michigan) noch gebaut wird, berichtet InsideEVs.com. Alle vier Werke zusammen sollen 140 GWh pro Jahr fertigen können. Zum Vergleich: Ford will mit seinen drei Zellfabriken in den USA auf 129 GWh jährlich kommen.
Unter dem Strich
Derzeit wird in so manchem Artikel die Elektroauto-Flaute beschrieben, zum Teil auch mit dramatischen Worten. Das Problem gibt es, aber es ist primär ein deutsches. Hierzulande sanken die Elektroauto-Verkäufe, in Europa stagnieren sie, in China und den USA wachsen sie deutlich. Bei näherer Betrachtung ist es also kein Wunder, dass GM nun in die Batterieproduktion investiert.