Der Opel Mokka startete bereits 2012, doch die Elektroversion des kleinen SUVs kam erst mit der zweiten Generation im Jahr 2021 auf den Markt. Technische Basis ist wie beim Opel Corsa Electric die elektrifizierte Common Modular Platform (eCMP) des Stellantis-Konzerns. Der Mokka ist rund neun Zentimeter länger als der Corsa, und auch neun Zentimeter höher. Allerdings schlägt sich das kaum in einem größeren Kofferraum nieder: Der Elektro-Mokka liegt bei 310–1.060 Liter, der Elektro-Corsa bei 267–1.042 Liter.

Die Elektroversion Mokka-e startete wie der Corsa mit einem 100-kW-Permanentmagnetmotor an der Vorderachse sowie einer Batterie mit 50 kWh brutto (etwa 45-46 kWh netto). Nach Einführung einer Wärmepumpe, durch andere Reifen und eine geänderte Getriebe-Untersetzung stieg die Reichweite im Herbst 2021 von maximal 324 auf bis zu 338 km.

Seit Ende 2023 auch mit 115 kW und 54-kWh-Batterie

Ende 2022 wurde ein Technik-Update und eine Namensänderung angekündigt. Seither heißt der Wagen offiziell Opel Mokka Electric. Das Technik-Update ließ allerdings arg lang auf sich warten – ziemlich genau ein Jahr. 

Erst mit der Preisliste vom 12. Dezember 2023 gibt es den Mokka nun auch mit dem neuen 115-kW-Antrieb. Während der 100-kW-Motor ein normaler Permanentmagnet.-Synchronmotor (PSM) war, nutzt der neue zusätzlich zur Lorentz-Kraft auch die so genannte Reluktanz (den magnetischen Widerstand); damit handelt es sich um einen Hybrid-Synchronmotor (HSM).

  Opel Mokka Electric 100 kW Opel Mokka Electric 115 kW
Antrieb FWD 100 kW / 260 Nm FWD 115 kW / 260 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit 9,2 Sek. / 150 km/h 9,0 Sek. / 150 km/h
WLTP-Stromverbrauch 15,8-16,2 kWh 15,2-15,5 kWh
Akkukapazität (vermutlich brutto) 50 kWh 54 kWh
WLTP-Reichweite maximal 338 km 407 km
Max. Ladeleistung AC/DC 11 / 100 kW 11 / 100 kW
Ladedauer DC (auf 80%) ca. 30 min ca. 27 min
Leergewicht 1.598 kg 1.632 kg
Basispreis 40.800 Euro 44.720 Euro

Außerdem kommt eine verbesserte Batterie mit 54 statt 50 kWh brutto (oder 51 statt 47 kWh netto) zum Einsatz. Damit steigt die Maximalreichweite stark, nämlich von maximal 338 auf 407 km nach WLTP. Deshalb verpasst Opel der 115-kW-Version auch den Beinamen Long Range.

Opel Mokka-e (2021) im Test

Die alte Batterie hat 18 Module mit jeweils 12 prismatischen Zellen von CATL; das ergibt insgesamt 216 Zellen. Der neue Akku hat nicht mal halb so viele Zellen; dort werden 17 Module mit jeweils sechs Zellen, also insgesamt 102 Zellen, eingebaut.

Die neue Batterie hat eine höhere Energiedichte, was durch eine neue Chemie ermöglicht wird: Statt NCM622 (60% Nickel, 20% Cobalt und 20% Mangan) wird nun NCM811 (80% Nickel, 10% Cobalt und 10% Mangan) verwendet. Auch die neuen Zellen stammen von CATL, wie wir im Nachgang zur Fahrveranstaltung des technisch eng verwandten DS 3 E-Tense erfuhren.

Wie bisher kann man die Rekuperation nur durch Einlegen des B-Modus (für Brake) verstärken. One-Pedal-Driving bietet der Elektro-Mokka nicht, das heißt, man kommt allein durch Gas-Wegnehmen nicht zum Stillstand.

Opel Mokka-e (2020)

Mokka Electric mit der alten 50-kWh-Batterie 

Aufladen: Serienmäßig mit dreiphasigem Bordlader

Anders als beim Corsa Electric wird der Mokka Electric serienmäßig mit 11-kW-Bordlader ausgeliefert. Alternativ kann man den Akku mit bis zu 100 kW Gleichstrom aufladen. Bei der Ladedauer gibt es einen interessanten Unterschied zwischen altem und neuem Akku: Der alte soll sich in 30 Minuten auf 80 Prozent bringen lassen, der neue in 27 Minuten. 

Opel Mokka-e (2020)

Das Cockpit des Mokka Electric

Preise und Ausstattung

Den Mokka Electric gibt es ab 40.800 Euro; dafür erhält man die 100-kW-Version in der Ausstattung Elegance. Die 115-kW-Variante gibt es ausschließlich in der Topversion Ultimate; damit kostet der Wagen 44.720 Euro. Zum Vergleich: Den technisch identischen Peugeot E-2008 mit 115 kW gibt es schon ab 39.450 Euro, den Fiat 600e sogar bereits ab 36.450 Euro.

Test und Beurteilung

Wir haben den Elektro-Mokka mit 100 kW im Oktober 2021 getestet. Unser Fazit war damals: Der Wagen sieht gut aus und fährt auch gut, wenngleich nicht übermäßig sportlich. Seine Stärke ist mehr der Komfort. Beim Platzangebot schimmert die Kleinwagen-Plattform durch. Alles das bezieht sich freilich noch auf die alte Version Opel Mokka-e.

Von März bis Juni 2023 testeten wir die neuere 100-kW-Version des Opel Mokka Electric mit erhöhter Reichweite. Unser Fazit nach fast 6.000 Kilometern: Wer ein Mini-SUV für die Stadt sucht, liegt mit dem Elektro-Mokka genau richtig. Das Fahren in der Stadt macht durch die gute Übersicht (erhöhte Sitzposition) und den leisen Elektroantrieb einfach Spaß. Längere Touren mit Kind und Kegel sind wegen dem beengten Platz in Fond und Kofferraum allerdings eine ziemliche Herausforderung.

Konkurrenten des Opel Mokka Electric

Zu den Rivalen des kleinen Elektro-SUVs gehören konzernintern der Jeep Avenger, der Peugeot e-2008 und der Fiat 600e. In der gleichen Klasse treten auch der sehr beliebte Hyundai Kona Elektro, der Kia e-Soul und der (deutlich stärker motorisierte) Smart #1 an.

Technische Daten des Opel Mokka Electric mit 115 kW

  • Frontantrieb mit PSM bzw. Hybrid-Synchronmotor
  • Systemleistung / Systemdrehmoment: 100 bzw. 115 kW / 260 Nm
  • 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 9,0-9,2 Sek. / 150 km/h
  • WLTP-Stromverbrauch: 15,5-16,2kWh/100 km
  • Akku / WLTP-Reichweite: 50 bzw. 54 kWh (vermutlich brutto) / bis zu 338 bzw. 407 km
  • Max. Ladeleistung: bis 11 kW AC, bis 100 kW DC
  • Ladedauer: ca. 30 bzw. 27 min mit DC
  • Maße: 4.151 mm Länge / 1.987 mm Breite / 1.534 mm Höhe / 2.561 mm Radstand
  • Kofferraum: 310–1.060 Liter

(Aktualisiert am 15. Dezember 2023)