Der VW ID.4 kam im Frühjahr 2021 auf den Markt, als zweites ID-Modell von Volkswagen. Das Elektro-SUV basiert auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB), genau wie der ein halbes Jahr zuvor gestartete ID.3.
Mit 4,58 Meter ist das Auto 32 Zentimeter länger als der ID.3; zudem ist er sieben Zentimeter höher. Der Radstand ist der gleiche, doch der Kofferraum hat deutlich mehr Volumen. Einen vorderen Kofferraum (Frunk) besitzt er wie der ID.3 nicht. Gebaut wird der VW ID.4 in Zwickau, in Emden, im chinesischen Anting sowie in Chattanooga (Tennessee/USA).
4 Motor-Akku-Kombinationen
Zunächst wurde der ID.4 mit einem 150-kW-Permanentmagnet-Motor an der Hinterachse sowie bei den Allradlern zusätzlich der 80-kW-Asynchronmaschine von Magna ausgerüstet. Vorteil der verschiedenen Motor-Arten: Der ASM-Elektromotor kann stromlos geschaltet werden, wenn nicht allzu viel Leistung gebraucht wird, und verbraucht dann keinen Strom mehr.
Im Herbst 2023 wurde der 150-kW-Motor gegen das neue 210-kW-Aggregat ausgetauscht. Bei den 4WD-Versionen blieb der Motor an der Vorderachse der gleiche. Als Akku wird nach wie vor die 77-kWh-Batterie eingebaut. Seit Kurzem ist auch wieder eine Pure-Variante mit einer auf 125 kW limitierten Version der alten 150-kW-Maschine sowie dem 52-kWh-Akku verfügbar. So gibt es nun vier Motor-Akku-Kombinationen:
VW ID.4 Pure | VW ID.4 Pro | VW ID.4 Pro 4Motion | VW ID.4 GTX | |
Antrieb | RWD 125 kW | RWD 210 kW | AWD 210 kW | AWD 250 kW |
0-100 km/h | 9,0 Sek. | 6,7 Sek. | 6,6 Sek. | 5,4 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | 180 km/h | 180 km/h | 180 km/h |
WLTP-Stromverbrauch | 16,3 kWh | 16,0 kWh | 16,5 kWh | 17,1 kWh |
Akku (netto) | 52 kWh | 77 kWh | 77 kWh | 77 kWh |
WLTP-Reichweite | 364 km | 550 km | 530 km | 515 km |
Ladeleistung AC / DC | bis 11/115 kW | bis 11/135 kW | bis 11/175 kW | bis 11/175 kW |
Ladedauer DC (10-80%) | 28 min | 28 min | 28 min | 28 min |
Ladegeschwindigkeit | 1,3 kWh/min | 1,9 kWh/min | 1,9 kWh/min | 1,9 kWh/min |
Listenpreis mit Infotainment-Paket | 42.635 Euro | 48.635 Euro | 51.320 Euro | 55.555 Euro |
Listenpreis ohne Infotainment-Paket | 40.335 Euro | 46.335 Euro | 49.020 Euro | 53.255 Euro |
Wie schon bei den Varianten mit der 150-kW-Maschine hinten gibt es zwei Allradversionen. Der GTX hat 250 kW Systemleistung, also 40 KW weniger als die Summe der Motorleistungen (210+80=290 kW). Beim Pro 4Motion wird die Systemleistung sogar auf 210 kW begrenzt. Soweit wir wissen, hat das mit der Batterie zu tun: Sie hält länger, wenn man nicht die volle Leistung abruft.
Die MEB-Plattform des VW ID.4 (hier noch mit dem alten Heckmotor)
Bis zu 550 km Reichweite, Aufladen mit bis zu 175 kW
Die Maximalreichweite des VW ID.4 liegt nun bei 550 Kilometern nach WLTP. Aufgeladen wird mit bis zu 11 kW Wechselstrom (AC); die maximale Ladeleistung mit Gleichstrom (DC) wurde im Herbst 2023 von 135 auf 175 kW erhöht – aber nur bei den Allradlern.
Damit sank auch die Ladedauer für Gleichstrom von bisher 36 Minuten (5-80%) auf nun nur noch 28 Minuten (10-80%). Diese 28 Minuten gelten für alle vier Versionen. Die 52-kWh-Batterie wird nur mit maximal 115 kW aufgeladen, aber wegen der kleineren Kapazität ist man genauso schnell fertig wie bei den großen Batterien. Dass die 77-kWh-Akkus des ID.4 Pro und des ID.4 Pro 4Motion trotz der unterschiedlichen Ladeleistung die gleiche Ladedauer haben, liegt wohl an den unterschiedlichen Zelllieferanten. Das ist zumindest beim technisch eng verwandten Skoda Enyaq so, wie wir beim Testevent im Dezember 2023 erfuhren: Die Zellen des Pro vertragen nicht so viel Ladeleistung, das wird aber durch die bessere Ladekurve kompensiert.
Preise und Ausstattung
Die Preise für den ID.4 beginnen bei 40.335 Euro. Das bezieht sich auf die nicht frei konfigurierbare Version des ID.4 Pure mit feststehender Ausstattung und ohne Infotainment-Paket. Die konfigurierbare Version mit Infotainment-Paket kostet 2.300 Euro mehr.
Zum Jahresanfang 2024 führte VW starke Rabatte ein; damit kostete die Pure-Version mit Infotainment-Paket nur noch 34.900 Euro. Diese wurden Ende März 2024 zurückgenommen auf einheitlich 3.570 Euro. Dieser Preisnachlass gilt bis Ende Juni 2024. In unserer Tabelle ist er nicht berücksichtigt.
Seit Herbst 2023 erhält der VW ID.4 einen größeren Touchscreen
Was das Interieur angeht, so hat Volkswagen die oft bemängelte Bedienung verbessert. So erhält der ID.4 seit der Modellpflege Ende 2023 stets einen 12,9-Zoll-Touchscreen. Bisher waren es 10 Zoll oder optional 12 Zoll. Der Touchscreen enthält nun auch beleuchtete Slider für die Einstellung der Klimaanlage. Darüber hinaus verschwand der "Drehknubbel" für die Getriebemodi P, N, R und D. Diese werden künftig – wie im ID. Buzz und ID.7 – per Lenkstockhebel aktiviert.
Test und Konkurrenten des VW ID.4
Wir haben den VW ID.4 bereits des Öfteren gefahren, allerdings bislang nur mit den alten Motorisierungen:
- Test des VW ID.4 Pro Performance mit 150 kW im März 2021
- Test des VW ID.4 Pro Performance Max im Juli 2021 (mit Ladetest)
- Test des VW ID.4 Pro 4Motion im September 2022
Der ADAC stellte beim VW ID.4 im Mai 2021 Schwächen beim Ausweichen fest. In unserem Reichweiten-Vergleichstest von Ende 2021 schnitt der VW ID.4 Pro Performance nicht besonders gut ab; er landete auf Platz 11 von 12 Autos.
Zu den Rivalen des VW ID.4 gehören zum Beispiel der Skoda Enyaq, der Audi Q4 e-tron, der Hyundai Ioniq 5 und der Nissan Ariya.
Technische Daten des VW ID.4
- Heck- oder Allradantrieb mit einem PSM hinten und bei AWD einem ASM vorn
- Systemleistung / Drehmoment: 125 bzw. 210 bzw. 250 kW / k.A.
- 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 9,0 bis 5,4 Sek. / 160 bzw. 180 km/h
- WLTP-Stromverbrauch: 16,0-17,1 kWh/100 km
- Akku / WLTP-Reichweite: 52 bzw. 77 kWh netto / 364-550 km
- Ladeleistung: bis 11 kW AC, bis 175 kW DC (versionsabhängig)
- Ladedauer: 28 min mit DC (10-80%)
- Maße: 4.584 mm Länge / 1.852 mm Breite / 1.634 mm Höhe / 2.770 mm Radstand
- Kofferraum: 543-1.575 Liter
(Aktualisiert am 3. April 2024)