Auf dem Tesla Battery Day im Herbst kündigte Elon Musk offiziell an, dass er 2023 ein Elektroauto für nur 25.000 Dollar (rund 21.000 Euro) auf den Markt bringen will. Für dieses Projekt könnte sich die US-Marke mit Toyota zusammentun. Das berichtet nun Chosun Ilbo, die auflagenstärkste koreanische Tageszeitung.

Bei der Kooperation soll Toyota die Fahrzeugplattform und Tesla den Antrieb und die Software beisteuern. Die Partnerschaft ist bereits seit letztem Jahr im Gespräch und steht dem Bericht zufolge kurz vor dem Abschluss.

Elektro-SUV oder Kleinwagen?

Nach dem Bericht von Chosun handelt es sich um ein kleines Elektro-SUV, und nicht um ein normales Schrägheckauto, wie wir bisher dachten. Elon Musk sprach nur von einem "passenger car", das kleiner als das Model 3 ausfallen soll. Auch das Rendering von @Theottle (siehe oben) zeigt eher einen Kleinwagen als ein SUV. Aber die Grenzen zwischen den Segmenten sind bei Elektroautos bekanntlich fließend, und ein wenig pummelig sieht das Modell auch auf den Renderings aus.

Laut Renderer @Theottle könnte Tesla im Wert von 25.000$ Tesla so aussehen.

Extrem niedriger Basispreis

Im Widerspruch zu dem Chosun-Artikel steht ein Bericht von einer chinesischen Website vom Februar, wonach das wahrscheinlich "Model 2" genannte Modell auf der gleichen Basis wie das Model 3 basieren soll. Möglicherweise erwies sich diese Variante aber als zu teuer.

Denn der angepeilte Preis von 25.000 Dollar oder 21.000 Euro ist extrem niedrig. Dafür bekommt man hierzulande noch nicht einmal einen Elektro-Smart. Das günstigste Model 3 bekommt man in den USA ab 37.000 Euro vor Förderung. In Zusammenarbeit mit Toyota ließen sich die Entwicklungs- und Produktionskosten senken. Auch die Zeit bis zur Markteinführung könnte wegen der Verwendung bestehender Technologien verkürzt werden, so der Artikel.

Teslas Türöffner für den japanischen Markt?

Das kleine Format könnte Tesla auch als Türöffner für den japanischen Markt dienen, wo die Marke bisher nur rund 1.000 Autos pro Jahr absetzte. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im Jahr 2020 knapp 17.000 Tesla-Fahrzeuge verkauft – wobei Japan aber die anderthalbfache Einwohnerzahl hat.

Toyota würde durch eine solche Kooperation bei reinen Elektroautos weiter vorankommen. Bisher bietet die japanische Marke nur eine elektrische Version des C-HR in China an. Davon abgesehen hat Toyota noch Plug-in-Hybrid-Versionen des RAV4 und des Prius im Portfolio, das Brennstoffzellenauto Mirai sowie jede Menge Vollhybride.

Schon 2010 gab es eine Kooperation

Eine Kooperation zwischen Tesla und Toyota ist nichts völlig Neues. So stammten bei der zweiten Generation des Toyota RAV4 mit Elektroantrieb (der ausschließlich in Kalifornien und an Flotten in anderen US-Bundesstaaten verkauft wird) Batterie und Antriebsstrang von Tesla. Mit diesem Fahrzeug erfüllte Toyota die kalifornische Vorschrift, wonach die sechs größten Autohersteller des Bundesstaats mindestens ein reines Elektroauto anbieten müssen.

Zu der Kooperation gehörte auch eine 50-Millionen-Dollar-Investition von Toyota in Tesla. Die 2010 erworbenen Tesla-Aktien (von maximal 3,2 Prozent) verkaufte Toyota im Jahr 2017 wieder. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Automobilherstellern endete. Im Jahr 2014 meldete Bloomberg unter Berufung auf Insider, dass "die Partnerschaft von Konflikten zwischen den Ingenieuren getrübt wurde." Aber offensichtlich wollen die beiden Hersteller nun die Scharte auswetzen und eine neue Kooperation auflegen.