Bei dem "New Auto"-Event am Dienstag erklärte VW-Finanzvorstand Arno Antlitz, wie der Konzern künftig Geld verdienen will. Ist das ausschließlich die Sache von Volkswagen? Nun ja, es gibt da durchaus auch Dinge, die Autofans interessieren dürften.

Derzeit befinde sich die Branche inmitten des Übergangs zur Elektromobilität, so Antlitz. Das hat auch Auswirkungen auf die Profitabilität. Erst 2030 wird die Autoindustrie mit Elektroautos genauso viel Geld verdienen wie mit Verbrennern (Autos mit Integrated Combustion Engine, ICE).

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Ab 2025 soll der Konzern aber auch mit Software Geld verdienen. Im Jahr 2030 soll diese Einkommensquelle etwa genauso viel bringen wie ICE-Autos und Elektroautos. Da Verbrenner bis mindestens 2030 eine wichtige Geldquelle sein werden, will der Konzern bis dahin seine ICE-Autos wettbewerbsfähig halten. Gleichzeitig müssen aber die Investitionen in Richtung Elektroautos und Software verschoben werden.

Die Profite aus den Verbrennern werden bis 2030 kontinuierlich sinken, glaubt VW – wegen schwindender Verkaufszahlen und strengeren Abgasvorschriften wie die Euro-7-Norm. Als Gegenmaßnahme will VW die Komplexität bei den Verbrennern verringern. So sollen bis 2030 nicht weniger als 60 Prozent der Verbrenner-Modelle in der EU entfallen:

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Der Modulare Querbaukasten (MQB) soll dafür sorgen, dass das Produktionsvolumen von Volkswagen nicht zu stark sinkt. Interessant hierbei: Die größeren Verbrenner-Plattformen MLB und MSB erwähnte Antlitz mit keinem Wort. Auf diesen basieren zum Beispiel der Audi A4 oder der Porsche Panamera.

Generell teilt der Konzern seine zahlreichen Marken künftig auf in die Gruppen Volume (unter der Leitung der Marke VW), Premium (unter der Leitung von Audi) und Sport (unter der Leitung von Porsche). Dazu kommt noch die Nutzfahrzeugsparte Traton. Die Marken der einzelnen Gruppen sollen besser zusammenarbeiten.

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Der Anteil von Elektroautos am weltweiten Absatz des Konzerns soll von etwa sechs Prozent im Jahr 2021 auf etwa 50 Prozent im Jahr 2030 steigen:

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Ein wichtiger Pfeiler in Sachen Profitabilität soll die selbständige Software-Sparte Cariad sein. Sie kostet zunächst etwa 2 bis 2,5 Milliarden Euro pro Jahr. Später soll sie aber profitabel werden, und zwar durch Lizenzgebühren – entweder von den Konzernmarken oder von externen Kunden. Nach folgender Grafik soll der Break Even 2025 erreicht sein:

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Hier die gesamte Veranstaltung. Der Teil "Value Creation" von Finanzvorstand Antlitz beginnt bei etwa 28:00.