Bereits 2019 und dann noch einmal 2020 erwähnte Mercedes-Chef Ola Källenius eine Elektroversion der Mercedes G-Klasse (die EQG heißen könnte). Kürzlich gab es Gerüchte, dass eine Studie des Elektro-Offroaders auf der Münchner IAA stehen könnte. Nun stößt Autocar in dasselbe Horn und legt weitere Behauptungen nach.
Während es kürzlich auf mbpassionblog hieß, das Auto werde 2022 oder 2023 starten, spricht die britische Auto-Zeitschrift nun von einer Einführung im Jahr 2024. Die Studie soll danach vor allem die Optik außen und innen zeigen – ähnlich wie die Vision EQS von 2019 einen Vorgeschmack auf das Serienmodell gab. Der zeitliche Vorlauf (drei Jahre) wäre damit der gleiche. Wenn Mercedes sich auch bei der Benennung treu bleibt, könnte die Designstudie Vision EQG heißen.
Beim letzten Generationswechsel im Jahr 2018 bekam der traditionsreiche Offroader zwar eine deutlich modernere Technik, aber die Optik blieb fast unverändert. Ähnliches wird Mercedes wohl auch anstreben, wenn der Wagen das Antriebsprinzip ändert. Allerdings dürfte der Wagen den für Mercedes-EQ-Modelle typischen Grill bekommen. Das Rendering von Kolesa zeigt deshalb einen schwarzglänzenden, geschlossenen Grill, der allerdings deutlich eckiger ausfällt als etwa beim EQC.
Dass auch Elektroautos extreme Offroad-Eigenschaften haben können, zeigte Mercedes mit der Studie EQC 4x4² von 2020. Extrem lange Federwege, eine große Bodenfreiheit, Radkästen mit dicken schwarzen Auskleidungen und vor allem Portalachsen gehörten zu den Eigenheiten.
Bildergalerie: Mercedes EQC 4x4² Concept (2020)
Natürlich wird ein Mercedes EQG nicht so extrem aussehen, aber die Studie könnte sehr wohl etwas auf den Putz hauen, damit sie im Messegetümmel auch wahrgenommen wird.
Als technische Basis wird nach dem Artikel nicht etwa die EVA-Plattform dienen, die dem EQS, dem noch 2021 startenden EQE und den 2022 folgenden SUV-Versionen von EQE und EQS zugrunde liegt, sondern ein Leiterrahmen-Chassis, wie es auch die aktuelle G-Klasse verwendet.
Bei der aktuellen G-Klasse liegt der Radstand bei nur 2,89 Metern, ist also kaum größer als beim EQC, der mit einer 80-kWh-Batterie vorlieb nehmen muss, die knapp 440 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglicht. Da ein EQG mit der bekannten, eckigen Optik und hoher Bodenfreiheit aerodynamisch äußerst ungünstig ist, müsste der Radstand des EQG größer sein als bei der G-Klasse, so das Kalkül der Kollegen von Autocar. In den EQS mit 3,21 Meter Radstand passt ein 108-kWh-Akku, der auch dem EQG eine akzeptable Reichweite geben würde.
Mercedes hat sich bereits die Modellbezeichnungen EQG 560 und EQG 580 schützen lassen. Wenn der EQG 580 die gleiche Motorisierung bekäme wie der EQS 580, dann erhielte der Offroader einen Allradantrieb mit 385 kW. Darunter würde eine etwas schwächere Version antreten – sicher ebenfalls mit Allradantrieb. Um trotz des langen Radstandes eine stadttaugliche Wendigkeit zu bekommen, könnte der Wagen eine Allradlenkung erhalten (wie der EQS). Sogar zum Preis hat sich Autocar bereits Gedanken gemacht. Danach dürfte der EQG mehr kosten als die G-Klasse, die es ab etwa 103.000 Euro gibt.
Quelle: Autocar via Motor1.com, Kolesa (Rendering)