Mit dem Tesla Model 3 war im September erstmals ein Elektroauto das beliebteste Auto in Europa. 24.600 Stück davon wurden im vergangenen Monat zugelassen. Damit war das Auto auch das erste außerhalb Europas hergestellte Fahrzeug, das den ersten Platz in der Verkaufsstatistik belegt, wie das Analystenhaus JATO Dynamics meldet.

Die starke Leistung des Model 3 erklärt sich zum Teil durch Teslas üblichen Verkaufsschub zum Quartalsende. Ebenfalls sehr gut schnitt das Model Y ab. Es landete zwar nur auf Platz 28 im Gesamtranking, verkaufte sich aber besser als zum Beispiel Fiat Panda oder Peugeot 3008.

Zudem war das Model Y im September das zweitbeliebteste Elektroauto in Europa. Auf Platz drei im Elektroauto-Ranking landete der VW ID.3, wie aus der Spalte ganz rechts in der JATO-Tabelle hervorgeht:

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Den Markt für batterieelektrische Autos (BEVs) führte Tesla an, mit einem Marktanteil von 24 Prozent. Es folgen der VW-Konzern mit 22 Prozent, Stellantis mit 13 Prozent und Hyundai-Kia mit knapp 11 Prozent. Tesla konnte auch mehr Zulassungen verzeichnen als Marken wie Fiat, Nissan oder Seat.

In Deutschland musste sich das Model 3 im September noch dem VW Golf geschlagen geben, allerdings nur knapp. Aber es wurden mehr Model 3 verkauft als von den einheimischen Platzhirschen Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse zusammen.

Auch der Anteil von BEVs und Plug-in-Hybriden legte im September weiter zu: Ihr Anteil stieg von 12 auf 23 Prozent (dunkelgrünes Segment in der folgenden Grafik):

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Benziner und vor allem Diesel waren dagegen deutlich weniger gefragt als noch im Vorjahresmonat: Der Anteil der Ottomotoren (hellblaue Segmente) schrumpfte von 59 auf 57 Prozent, der von Selbstzündern von 27 auf 17 Prozent (violette Segmente).

Vor der Pandemie kamen auf jedes Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeug noch 10,3 Dieselfahrzeuge. Heute ist dieses Verhältnis auf nur noch 1,3 gesunken. Grund für diese extreme Verschiebung ist neben der Förderung auch die Einführung neuer elektrifizierter Fahrzeuge. Außerdem bauen viele Marken die knappen Chips derzeit lieber in elektrifizierte Autos ein als in Verbrennerfahrzeuge.

Was den Gesamtmarkt angeht, so war der September ein bitterer Monat für die europäische Autoindustrie: Die Neuzulassungen sanken gegenüber dem September 2020 um ein Viertel auf nur noch 964.800 Fahrzeuge.

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Im ersten Halbjahr 2021 ergab sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 27 Prozent. In den ersten neun Monaten dagegen verringerte sich dieses Plus auf nur noch 7 Prozent. Die Pandemie gerät offenbar allmählich in den Hintergrund, doch nun sieht sich die Industrie einer neuen Herausforderung gegenüber: dem Chipmangel.

Bildergalerie: JATO-Report September 2021