Eine verbesserte Software erhöht Reichweite und Ladeleistung beim Skoda Enyaq. Beim Coupé wird die neue Software ab Produktionsbeginn im Februar 2022 eingesetzt, beim normalen Enyaq soll sie ebenfalls aufgespielt werden, und zwar, wenn wir Skoda richtig verstehen, bei allen ab jetzt gebauten Autos: "Neue Softwareversion ME3 ab sofort in allen neuen Enyaq iV und Enyaq Coupé iV", schreibt der Hersteller.

Bereits ausgelieferte Enyaq werden in der zweiten Jahreshälfte beim Händler kostenlos auf den neuen Software-Stand gebracht – ein Over-the-Air-Update ist offenbar nicht möglich.

Durch eine verbesserte Batterie-Temperierung steigt die Reichweite. Die erhöhten Reichweiten für den normalen Enyaq gibt Skoda nicht an. Die derzeit im Konfigurator genannten Werte liegen sogar etwas unterhalb der Reichweiten von Anfang Dezember. Für das Coupé nennt der Hersteller zwei neue Reichweiten-Werte (gefettet). Außerdem wurden nun die DC-Ladeleistungen für zwei Versionen genannt. Nach wie vor ist bislang nur der Preis für den RS bekannt; dieser ist auch konfigurierbar.

  60 iV Coupé 80 iV Coupé 80x iV Coupé RS iV Coupé
Antrieb Hinterradantrieb Hinterradantrieb Allradantrieb Allradantrieb
Leistung 132 kW 150 kW 195 kW 220 kW
Drehmoment 310 Nm 310 Nm 425 Nm 460 Nm
0-100 km/h 8,8 Sek. 8,7 Sek. 7,0 Sek. 6,5 Sek.
Spitze 160 km/h 160 km/h 160 km/h 180 km/h
Akku netto 58 kWh 77 kWh 77 kWh 77 kWh
Reichweite (WLTP) 416 km 544 km 520 km k.A.
AC-Laden bis 11 kW bis 11 kW bis 11 kW bis 11 kW
DC-Laden 120 kW 135 kW 135 kW 135 kW
Preis k.A. k.A. k.A. 57.700 Euro

Beim Laden mit Gleichstrom verbessern sich die Ladeleistungen. Damit dauert der DC-Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent nun nur noch 35 Minuten – bei beiden Batteriegrößen. Skoda erwähnt nur den Enyaq 60 mit 120 kW Ladeleistung und der Enyaq 80x mit 135 kW Ladeleistung, doch für die übrigen Autos mit gleich großer Batterie und das Coupé dürften die neuen Werte ebenfalls gelten:

  • 58-kWh-Akku: bisher 100, jetzt 120 kW
  • 77-kWh-Akku: bisher 125, jetzt 135 kW

Für den Enyaq wurde die Ladeleistung zuletzt Anfang Dezember erhöht, knapp drei Monate später folgt nun die nächste Erhöhung. Offenbar tastet sich Skoda hier langsam an größere Werte heran. Für den ID.5 GTX versprach VW Mitte Dezember 150 kW, doch bislang gibt der Konfigurator auch für das VW-Topmodell nur 135 kW an. Gerüchteweise war sogar schon einmal von 170 kW Ladeleistung bei den MEB-Modellen die Rede

Zu den weiteren Verbesserungen gehört der Batteriepflege-Modus (der von VW schon Mitte Dezember angekündigt wurde, siehe oben). Darin wird nur noch bis auf 80 Prozent aufgeladen. Außerdem wird die maximale Ladeleistung begrenzt, um Leistungsspitzen zu vermeiden. Beides erhöht die Lebensdauer der Batterie. Noch nicht die Rede ist von der ebenfalls versprochenen Einführung des bidirektionalen Ladens und von Plug and Charge.

Die Allradversionen (also der 80x und der RS) bekommen den neuen Fahrmodus Traction für unbefestigte Wege oder glatten Untergrund. Dabei wird der Wagen bis 20 km/h ständig über beide Achsen angetrieben und die Antriebsschlupfregelung (ASR) bremst die Räder beim Anfahren weniger herunter.

Skoda Enyaq: Die Verbesserungen in der Übersicht
Skoda Enyaq: Die Verbesserungen in der Übersicht

Erleichtert wird auch die Ladeplanung auf längeren Routen. So kann im Navi eine alternative Ladestation einfach über eine Schaltfläche "Hinzufügen" in die aktuelle Route integriert werden. Für alle geplanten Ladestopps werden die verbleibende Batteriekapazität und die vorgesehene Ladedauer detailliert angegeben.

Die neue Software bringt auch Verbesserungen bei den Anzeigen. Unter anderem wird der Ladestand nun nicht mehr nur grafisch sondern auch in Prozent angezeigt; außerdem erscheint er nun auch im Head-up-Display. Zudem gibt es Detailverbesserungen bei der Anzeige der Rückfahrkamera, bei der Bedienung des Abstandstempomaten, bei Skoda Connect und mehr.

Bildergalerie: Skoda Enyaq Coupé (2022)