Der Volkswagen-Konzern will einen vollelektrischen Pick-up und ein "robustes" SUV (R-SUV) auf den US-Markt bringen. Sie sollen aber nicht als Volkswagen starten, sondern unter der Marke Scout, die für diesen Zweck wiederbelebt wird. 

Laut VW-Pressemitteilung werden die Fahrzeuge in den USA für US-Kundinnen und -Kunden entwickelt und produziert. Dafür soll noch in diesem Jahr ein separates, unabhängiges Unternehmen in den USA gegründet werden. Auch erste Skizzen werden schon gezeigt:

Bildergalerie: VW Scout Elektro-Pick-up und R-SUV (Teaser)

Die ersten Prototypen sollen 2023 vorgestellt werden, die Serienproduktion ist für 2026 geplant. Basis soll "ein neues technisches Plattformkonzept" sein, das authentischere Pick-ups und RUVs ermöglicht als die bisherige VW-Technik. Der Modulare Elektrobaukasten (MEB) dient demnach nicht als Basis. Nähere Angaben zu der Plattform machte VW nicht.

Über die Idee zu den neuen Modellen hat kürzlich Volkswagen-of-USA-Chef Johan De Nysschen am Rande einer Presseveranstaltung gesprochen, so ein Artikel von MotorTrend. Danach ist so etwas wie ein Äquivalent zu den Rivian-Modellen R1T und R1S geplant. Die Autos sollen allerdings nicht 70.000, sondern nur 40.000 Dollar kosten, so De Nysschen.

Zu den Zielen, die VW mit den Scout-Modellen erreichen will, gehören eine höhere Profitabilität in den Vereinigten Staaten und eine Steigerung des US-Marktanteils von mageren fünf auf zehn Prozent. Mit typisch amerikanisch aussehenden Fahrzeugen einer Marke, die nicht unmittelbar mit VW in Verbindung gebracht wird, könnte der Konzern auch sein durch die Dieselaffäre beschmutztes Image hinter sich lassen. 

"Nach dem erfolgreichen Turnaround von Volkswagen in den USA nutzen wir nun die Chance, unsere Position in einem der bedeutendsten Wachstumsmärkte für Elektrofahrzeuge weiter zu stärken. Die Elektrifizierung bietet eine historische Chance, als Gruppe in das hochattraktive Pick-up- und R-SUV-Segment einzusteigen, und unterstreicht unseren Ehrgeiz, ein relevanter Akteur auf dem US-Markt zu werden." (VW-Konzernchef Herbert Diess)

Ein International Harvester Scout von 1965 zieht einen Airstream-Wohnwagen
Ein International Harvester Scout von 1965 zieht einen Airstream-Wohnwagen

In den 60er- und 70er-Jahren verkaufte der US-Hersteller International Harvester den Scout. Der kastenartige Geländewagen trat gegen den Ford Bronco und den Jeep Wrangler an. In den 80er Jahren gingen die Namensrechte an den US-Lastwagenhersteller Navistar, der 2020 vom VW-Konzern übernommen wurde – so kam der Konzern in den Besitz der Marke.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal will der VW-Konzern jährlich 250.000 Autos der Marke Scout verkaufen. Das SUV soll etwa die Größe des fünf Meter langen VW Atlas haben, der Pick-up soll etwa so groß sein wie der VW Amarok. Damit würden die neuen Modelle im Mid-size-Segment antreten, also eine Stufe unter "Full-size-Trucks" à la Ford F-150 Lightning.