Toyota glaubt nach wie vor an das Potenzial der Brennstoffzelle, und zwar auch bei Pkw. Deshalb will die japanische Firma nun eine Wasserstoffversion des Pick-ups Hilux entwickeln.

Letztes Jahr habe man sich erfolgreich um eine Förderung durch das britische Advanced Propulsion Center (APC) bemüht, schreibt Toyota Motors Europe (TME). Das 2013 gegründete APC fördert umweltfreundliche Innovationen der britischen Autoindustrie, und zwar vor allem die spätere Produktentwicklung, vom Proof-of-Concept bis zum Prototyp, erklärt Toyota.

Bildergalerie: Toyota Hilux FCHV

Der Toyota Hilux ist ein schon seit 1968 angebotener Pick-up. Die aktuelle, achte Generation startete 2015, ist also ebenfalls nicht mehr ganz neu. Mit einer Tonne Nutzlast tritt er gegen den Ford Ranger an. Das von Toyota veröffentlichte Röntgenbild der Brennstoffzellen-Version zeigt drei längs liegende Wasserstofftanks in der Mitte des Fahrzeugs. Angetrieben wird offenbar die Hinterachse; in diesem Bereich ist ein Elektromotor zu sehen. Der voluminöse Brennstoffzellen-Stack dürfte vorne eingebaut sein.

Die ersten Prototypen des Wasserstoff-Hilux sollen im Lauf des Jahres 2023 gebaut werden, und zwar am TMUK-Standort in Burnaston. Nach bestandenen Tests soll eine Kleinserie produziert werden.

Für das Projekt des Wasserstoff-Hilux wurde ein Konsortium unter der Leitung von Toyota Motor Manufacturing UK (TMUK) gebildet. Zu den britischen Partnern gehören Ricardo, ETL, D2H und Thatcham Research. Zusammen will man den Hilux mit Toyota-Brennstoffzellen der zweiten Generation (wie sie im neuen Toyota Mirai verwendet werden) ausrüsten. Bei der Entwicklung soll TMUK soll von einem Ingenieursteam von Toyota Motor Europe (TME) unterstützt werden.

Die Umwelt-Ingenieursfirma Ricardo soll die Integration der Brennstoffzellenkomponenten in das Hilux-Chassis unterstützen. ETL (European Thermodynamics) soll bei Entwicklung des Thermomanagements helfen. Das Ingenieursunternehmen D2H soll thermodynamisches Fachwissen beisteuern. Thatcham Research schließlich soll mit seiner Kompetenz bezüglich auf Crashsicherheit und Versicherungseinstufungen zum Gelingen beitragen.

Ein Pick-up mit Brennstoffzellen-Technik ist bislang unseres Wissens nicht auf dem Markt. Zu den bekanntesten Projekten zählt der2020 vorgestellte Nikola Badger, der 480 km mit seiner Traktionsbatterie schaffen sollte und noch einmal soviel mit seinen Wasserstofftanks, wie InsideEVs.com damals berichtete. Damit hätte der 666 kW starke Bolide eine Reichweite von fast 1.000 Kilometern gehabt.

Das Projekt scheiterte allerdings schon nach wenigen Monaten. Zuletzt sagte ein General-Motors-Manager in einem Prozess gegen den Nikola-Gründer Trevor Milton aus, dass Nikola ohnehin nur für das Design verantwortlich gewesen sei, während die Technik von GM gekommen sei. In dem Prozess geht es um Aussagen Miltons, die Investoren in die Irre geführt hätten, wie im September bei InsideEVs.com zu lesen war. 

Bildergalerie: Nikola Badger (2020)