65 Prozent der Neuzulassungen waren 2021 reine Elektroautos, ab 2025 soll es nur noch E-Autos geben: Wenn man sich die Zahlen von Norwegen ansieht, glaubt man, in einer anderen Welt zu sein. Kein anderes Land ist so weit bei der Elektromobilität. Nun meldet Hyundai Norwegen, dass man ab dem 1. Januar 2023 nur noch Elektroautos anbieten will.

Schon in den letzten Jahren bestritt Hyundai über 90 Prozent seines Absatzes in Norwegen mit reinen E-Autos. Der 2018 eingeführte Kona Electro verkauft sich gut, und der 2021 gestartete Ioniq 5 steht im auslaufenden Jahr auf Platz fünf der norwegischen Verkaufsstatistik. Nun kommt noch der Ioniq 6 hinzu: Die 600 für Norwegen reservierten Exemplare der First Edition waren nach wenigen Stunden vergriffen. Und vom Kona startet bald eine futuristisch gestylte, neue Version. Im Jahr 2022 wird Hyundai Motor Norway einen Elektroauto-Anteil von 93 Prozent haben; da ist der Schritt hin zu 100 Prozent E-Auto-Absatz nicht mehr groß. 

Hyundai Ioniq 6

Hyundai Ioniq 6

Hyundai Kona 2023

Hyundai Kona 2023

Ein Jahr nach Hyundai werden auch VW, Audi, Skoda und Cupra in Norwegen aus dem Verbrenner aussteigen: Der norwegische Importeur Møller will ab dem 1. Januar 2024 nur noch reine Elektroautos verkaufen, wie im August das Businessportal Norwegen meldete. Ein Jahr später, also ab 2025, sollen in Norwegen generell nur noch Elektroautos neu zugelassen werden – so das Ziel, das sich die norwegische Regierung schon 2016 gesetzt hat.

 

Schon 2021 lag der Elektroauto-Anteil an den norwegischen Neuzulassungen bei 65 Prozent, wie aus einer Grafik von Statista hervorgeht. Im Jahr 2022 lag der BEV-Anteil in den ersten neun Monaten sogar bei über 77 Prozent, so ein Artikel von Businessportal Norwegen. Beim "Bestand", also den derzeit in Norwegen zugelassenen Autos, liegt der BEV-Anteil immerhin schon bei rund einem Fünftel.

Der norwegische Staat förderte Elektroautos bislang stark. Die Steuern sorgten dafür, dass zum Beispiel ein Elektro-Golf, der im Import rund 33.000 Euro kostete, im Endeffekt günstiger kam als ein Verbrenner-Golf zum Import-Preis von rund 22.000 Euro, wie der norwegische E-Auto-Verband vorrechnet. Denn das Elektroauto war von der Mehrwertsteuer befreit, für den Verbrenner musste man zudem Steuern auf CO2- und NOx-Emissionen sowie eine Gewichtssteuer zahlen. Zudem fielen für E-Autos bis 2017 keine Gebühren für Fähren, Parkplätze und Mautstraßen an, oft durfte man Busspuren nutzen. Inzwischen werden die Anreize aber zurückgefahren.