Tesla wird die Produktion von Batteriezellen in seinem Brandenburger Werk in Deutschland komplett einstellen und sich stattdessen auf den Ausbau der Montage in den USA konzentrieren, wo günstigere Steuerbedingungen herrschen.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert das brandenburgische Wirtschaftsministerium mit den Worten, dass der amerikanische Elektroautohersteller bereits mit der Herstellung von Zellkomponenten in Deutschland begonnen habe, dass sich die Priorität aber in Richtung USA verlagert habe, wo die Massenproduktion sinnvoller sei.

"Tesla hat in Grünheide mit der Produktion von Batteriesystemen begonnen und bereitet sich auf die Herstellung von Batteriezellenkomponenten vor. Das Unternehmen hat weitere Produktionsschritte in den USA priorisiert, weil die steuerlichen Rahmenbedingungen dort günstiger sind", so das brandenburgische Wirtschaftsministerium in einer von Reuters zitierten Mitteilung.

Bereits im Oktober 2022 berichteten wir, dass Tesla seine Pläne für ein deutsches Batteriewerk auf Eis legt, weil sich eine entscheidende, aber hochkomplexe Produktionstechnik – die Trockenbeschichtung der Elektroden für den neuen Zelltyp 4680 – erheblich verzögert.

Bildergalerie: Teslas 4680er-Batterien

Letztes Jahr hieß es in dem Bericht über die Verlagerung der Produktion von Deutschland in die Gigafactory des Unternehmens in Texas, dass niedrigere Energiekosten und neue Steueranreize in den Vereinigten Staaten sekundäre Gründe für den Standortwechsel seien. Zur Erinnerung: In den USA hergestellte Elektrofahrzeuge können von einer Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar profitieren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Darunter fällt auch, dass die Beschaffung der Batterien aus Nordamerika stattfinden muss.

Die 4680-Batteriezelle von Tesla wurde auf der Veranstaltung des Unternehmens zum Battery Day 2020 angekündigt und später als Teil eines so genannten Strukturpakets gezeigt, das in einer begrenzten Anzahl von Model Y-Einheiten zum Einsatz kam.

Dies wird sich jedoch bald ändern, da die amerikanische Elektromarke mehrere Milliarden Dollar in die Modernisierung ihrer Anlage in Nevada sowie in den Ausbau der 4680-Batteriezellen in ihren Werken in Kalifornien und Texas investieren wird – mit einem jährlichen Produktionsziel von 500 Gigawattstunden.

Tesla wird nicht nur die Produktion des Model Y mit 4680-Zellen hochfahren, sondern auch den kommenden Cybertruck mit demselben strukturellen Batteriepaket ausstatten. Es macht also Sinn, dass der Hersteller versucht, seine Batteriezellenproduktion so weit wie möglich zu steigern, wenn man bedenkt, dass das Model Y sein meistverkauftes Auto ist und der Cybertruck ebenfalls ganz gut ankommen könnte.