Im Februar stellte die Pick-up-Marke Ram ihr erstes Elektromodell vor, den 1500 REV. Doch technische Daten gab es fast keine. Nun verrät die Stellantis-Marke, was in dem Elektro-Truck steckt. Halten Sie sich fest, die Daten sind fast schon unglaublich. So erhält das Monster in der Topversion eine 229 kWh große Batterie. 

Zwei verschiedene Akkus sind erhältlich. Schon die Standardbatterie bietet nicht weniger als 168 kWh und sorgt für eine Reichweite von 563 Kilometern nach amerikanischer EPA-Norm – der WLTP-Wert dürfte jenseits von 600 km liegen. Alternativ gibt es den Akku mit den besagten 229 kWh. Damit soll die Reichweite auf 805 Kilometer steigen, wiederum nach EPA-Norm. Und als ob das noch nicht genug wäre, kündigt Ram auch noch eine XR-Version mit noch mehr Reichweite an.

Gegen diese Monster-Akkus wirkt der Antrieb fast schon bürgerlich: Der Ram 1500 REV bietet 481 kW und 841 Newtonmeter Drehmoment. Die Kraft kommt aus zwei Antriebsmodulen mit je 250 kW – eines an jeder Achse. Das passt perfekt zu dem Modul EDM#3, das für 150 bis 330 kW ausgelegt ist, wie wir vom Stellantis EV Day 2021 wissen. Dieses Antriebsmodul ist das einzige, das für die Plattform STLA Frame vorgesehen ist, auf der der Elektro-Ram basiert.

Stellantis EV Day 2021

Das Electric Drive Module 3 ist für 150 bis 330 kW ausgelegt (Chart vom Stellantis EV Day 2021)

Wie üblich, besteht jedes Antriebsmodul aus Elektromotor, Getriebe und Inverter. Wenn die vordere Achse nicht benötigt wird, wird sie automatisch abkoppelt, so dass die Effizienz steigt. Das klingt, als hätte sich Ram wie Hyundai und Kia bei ihren Allradlern für eine mechanische Kupplung entschieden, mit der ein Permanentmagnet-Motor abgekoppelt werden soll – weil man diese Motorart wegen der Schleppverluste nicht einfach stromlos schalten kann.

Mit diesem Antrieb soll der Elektro-Pick-up in sportlichen 4,4 Sekunden auf 60 mph (97 km/h) sprinten. Außerdem kann der Truck bis zu 6,4 Tonnen ziehen und hat eine Nutzlast von bis zu 1,2 Tonnen. Die Wat-Tiefe beträgt bis zu 60 Zentimetern.

Bildergalerie: Ram 1500 REV (2025)

Der Ram 1500 REV besitzt ein 800-Volt-System und kann deshalb sehr schnell laden. An einer 350-kW-Säule soll man in zehn Minuten Strom für 177 Kilometer nachladen können (wieder nach EPA-Norm). 

Das System unterstützt das bidirektionale Laden; so kann man nicht nur ein anderes Elektroauto aufladen, sondern auch Strom aus der Batterie ins Eigenheim oder ins Stromnetz schicken – anders als bei uns ist das in den USA offenbar schon möglich. Der Stromanschluss an Bord liefert bis zu 7,2 kW, die optionale Steckdose im Frunk bietet immerhin 3,6 kW. Der Frunk lässt sich elektrisch öffnen und bietet 425 Liter Stauraum. Für die Ladefläche gibt es eine so genannte RamBox, ein abschließbarer Stauraum mit einer 115-Volt-Steckdose.

Auch das Fahrwerk ist vom Feinsten: Der Truck hat eine Luftfederung automatischer Höheneinstellung, adaptiven Dämpfern und statt der bei Verbrenner-Pick-ups üblichen Starrachse hinten einer Mehrlenkerachse. Am Steuer hat man die Wahl zwischen fünf Fahrwerksmodi: Entry/Exit, Aero, Normal, Off-Road 1 und Off-Road 2.

Bildergalerie: Ram 1500 REV: Das Interieur

Auch zahlreiche Bilder vom Interieur hat Ram nun veröffentlicht. Im Cockpit gibt es in der maximalen Ausbaustufe ein 12,3-Zoll-Instrumentendisplay, einen 14,5-Zoll-Touchscreen und auch noch einen 10,25-Zoll-Monitor vor dem Beifahrersitz. Zu den weiteren Technik-Schmankerln gehören ein kamerabasierter Rückspiegel und ein 10,0-Zoll-Head-up-Display. Die Rekuperationsstärke lässt sich über Tasten wählen; auch One-Pedal-Driving soll möglich sein. 

Fünf Ausstattungsvarianten sind in den USA erhältlich: Tradesman, Big Horn/Lone Star, Laramie, Limited und das Spitzenmodell Tungsten. Letzteres besitzt eine Klipsch-Stereoanlage mit 23 Lautsprechern, eine elektrisch bediente Heckklappe, einen Dachhimmel aus Wildleder und Metalldetails im Cockpit. Zu den Preisen gibt es offenbar noch keine Angaben.