Am gestrigen Montag legte Tesla in Texas den Grundstein für eine eigene Lithiumraffinerie. Sie soll laut Firmenchef Elon Musk genug Batterie-Lithium produzieren, um bis 2025 etwa eine Million Elektroautos mit von dem Batteriemetall zu versorgen. Damit wäre Teslas eigene Lithium-Raffinerie die größte in Nordamerika.

Die neue Fabrik entsteht in Corpus Christi, einem Ort an der texanischen Atlantikküste, etwa auf halbem Weg zwischen dem Tesla-Autowerk in Austin und der neuen Gigafactory im mexikanischen Monterrey. Die Raffinerie soll ab 2025 die Produktion aufnehmen, wie Reuters berichtet.

Mit der Anlage steigt Tesla in die Lithiumraffination ein. Damit will Elon Musk einen Flaschenhals bei der Produktion von Elektroautos beseitigen: "Wenn wir ein paar Jahre in die Zukunft blicken, ist die Verfügbarkeit von Lithium in Batteriequalität ein grundlegender Engpass bei der Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen", sagte Musk bei dem Event.

 

Die Raffination stellt einen wichtigen Schritt bei der Herstellung des Batteriemetalls Lithium dar. Oft wird dabei Lithiumchlorid aus der Verdunstung von Salz- oder Thermalwasser gereinigt und in Lithiumcarbonat oder Lithiumhydroxid umgewandelt. Tesla will stattdessen Spodumen verwenden, ein Lithium-Alumosilicat mit der Formel LiAl[Si2O6]. Woher Tesla das Material beziehen will, wurde nicht bekannt gegeben, doch hat Tesla Lieferverträge mit Piedmont Lithium und anderen Zulieferern. Selbst in die Gewinnung von Lithiumsalzen einsteigen will Tesla nach Aussage von Elon Musk nicht.

Lithium kommt in der Erdkruste häufiger als zum Beispiel Zinn oder Blei vor. Doch ist es stärker verteilt, was die Gewinnung schwierig macht. Zu den größten Produzenten von rohen Lithiumsalzen gehören Bolivien, Argentinien und Chile, aber auch die USA verfügen über Vorkommen. Sogar in Deutschland will man Lithiumsalze gewinnen, und zwar unter anderem aus Thermalwasser. Bei der Raffination dominiert jedoch China. Wenn der Schritt nun teilweise in die USA verlagert wird, ist dies sicher auch im Sinne von US-Präsident Joe Biden, der die Abhängigkeit vom Reich der Mitte verringern will.

Die neue Raffinerie soll laut Tesla umweltfreundlich arbeiten. Umweltschädliche Stoffe wie Schwefelsäure würden nicht verwendet. "Sie könnten direkt in der Mitte der Raffinerie wohnen und keine negativen Auswirkungen erleiden. Es handelt sich also um einen sehr sauberen Betrieb", sagte Elon Musk, offenbar um Umweltprotesten vorzubeugen.

Das Video zur Groundbreaking Ceremony in Corpus Christi können Sie sich hier ansehen:

 

Bei der Veranstaltung fuhr Elon Musk mit einem Cybertruck vor, der ein "Tool Rack" hatte, also eine Befestigung für Werkzeuge auf der Ladefläche. Die Community scheint dieser Aufsatz mehr zu interessieren als Teslas Einstieg in die Raffination, denn man glaubt, dass er auch als Dachgepäckträger für Fahrräder und als Basis für Dachzelte dienen könnte. 

Bildergalerie: Tesla Cybertruck mit Tool Rack