Dacia Spring, Fiat 500e und Renault Twingo Electric: Nur drei Elektroautos unter 30.000 Euro sind derzeit auf dem deutschen Markt. Auch wenn bald der Citroen e-C3 für 23.300 Euro folgt, ist das eine erschreckende Bilanz. Der Automobilclub ADAC hat die drei Modelle nun getestet.

Der Fiat 500 Elektro geht mit der Gesamtnote 2,5 als klarer Sieger aus dem Vergleich hervor. Er beweise, dass auch Kleinstwagen gute Sicherheit bieten können, so der ADAC. Der nur 3,63 Meter lange Elektroflitzer verfügt über eine zeitgemäße aktive Sicherheitsausrüstung, darunter Notbremssystem, Spurhalteassistent und Müdigkeitswarner. Außerdem erhielt er im EuroNCAP-Crashtest immerhin vier von fünf Sternen. Zu den Kritikpunkten gehören die begrenzte Reichweite der getesteten Version mit der kleinen Batterie (190 km nach WLTP), die eingeschränkte Konnektivität und der im Testfeld höchste Preis von 29.990 Euro.

ADAC testet 3 günstige Elektroautos: Die Ergebnisse im Einzelnen

Die Ergebnisse im Einzelnen

Der Renault Twingo E-Tech Electric wurde aufgrund der lückenhaften Sicherheitsausstattung abgewertet (Note 4,1). Vor allem bei den Assistenzsystemen zeigten sich erhebliche Lücken, so der ADAC. Nicht mal ein heute eigentlich selbstverständlicher Notbremsassistent ist mit an Bord.

Der Dacia Spring Electric 65 zeichnet sich lediglich durch seinen – relativ gesehen –
günstigen Preis von 24.550 Euro und die im Vergleich mit den beiden anderen Testfahrzeugen beste Reichweite (von 220 km) aus. Er bringt zwar wichtige Assistenzsysteme wie ein Notbremssystem serienmäßig mit, doch im EuroNCAP-Crashtest erzielte er lediglich einen von fünf Sternen. Zudem fällt er mit seinem schwammigen Fahrverhalten deutlich ab. Überdies sind die Fahrleistungen nur bedingt
autobahntauglich.

Fiat 500 Elektro (2021) im Praxistest

Den Fiat 500 Elektro gibt es ab 29.990 Euro

Renault Twingo Electric (2021) im Test

Renault Twingo Electric: Ab 28.000 Euro

Alle drei Fahrzeuge eignen sich mit ihrer beschränkten Reichweite eher für den urbanen Bereich, was die Alltagstauglichkeit deutlich einschränkt. Hinzu kommt, dass es den CCS-Schnellladeanschluss für den Dacia nur gegen Aufpreis, für den Twingo gar nicht gibt. Nur der Fiat kann serienmäßig mit bis zu 50 kW Gleichstrom geladen werden.

Bei den Anschaffungskosten sind E-Autos nach wie vor deutlich teurer als vergleichbare Verbrennermodelle. Während der Renault Twingo E-Tech Electric 28.000 Euro kostet, ist das Benziner-Pendant mit vergleichbarer Ausstattung bereits ab 18.700 Euro zu haben.

Dacia Spring Extreme Electric 65 (2023) im Test

Der  Dacia Spring Extreme Electric 65 ist mit 22.750 Euro das derzeit günstigste E-Auto 

Den Dacia Spring Electric 45 bekommt man ab 22.750 Euro, der getestete Spring
Electric 65 liegt bei 24.550 Euro und damit ebenfalls deutlich unter den beiden
Konkurrenten im Vergleichstest. Allerdings kostet der Elektro-Dacia erheblich mehr
als der sogar größere Sandero mit Benzinmotor, den Dacia ab 11.300 Euro anbietet.

Ursprünglich war für den Vergleichstest auch der VW e-up vorgesehen, der nun aber ausverkauft ist, weil die Produktion zum Jahresende eingestellt wird. Damit gibt es aktuell kein Elektroauto unter 30.0000 Euro von einem deutschen Hersteller. Ab 2024 wird es den elektrischen Citroen e-C3 für 23.300 Euro geben; 2025 soll eine Variante für unter 20.000 Euro folgen. VW will sein günstiges Elektroauto für rund 25.000 Euro erst 2025 bringen.

Unser Titelbild zeigt die drei Testfahrzeuge Renault Twingo Electric, Dacia Spring Electric 65 und Fiat 500 Elektro, v.l.n.r. (Foto: © ADAC / Abgedreht)