Elf neue Automodelle haben die EuroNCAP-Experten auf ihre Crashsicherheit getestet, darunter auch sechs Elektroautos. Dabei schnitt der Renault Zoe (im Oktober noch der Elektroauto-Bestseller in Europa) mit null Sternen extrem schlecht ab, aber auch der Dacia Spring erhielt nur einen Stern.

Die Top-Bewertung von fünf Sternen erhielten dagegen die Premium-Modelle BMW iX und Mercedes EQS. Der elektrische Fiat 500 e und der Marvel R von MG schnitten mit vier Sternen gut ab. 

Herausragende Leistungen bot der Mercedes EQS für den Schutz von Erwachsenen und Kindern im Innenraum. Dass auch günstige E-Autos sicher sein können, zeigen die Modelle Fiat 500 e und MG Marvel R.

Der Renault Zoe erhielt bei der Überarbeitung Ende 2019 mehr Reichweite, mehr Antriebsleistung und eine Schnelllade-Möglichkeit. Doch die Sicherheit wurde nicht verbessert. Im Gegenteil: Der Seitenairbag, der Kopf und Brustkorb schützte, wurde durch einen Airbag ersetzt, der nur den Brustkorb schützt. Außer einem schlechten Schutz der Insassen bietet das Zoe Facelift auch wenig Schutz von Passanten und Radfahrern bei einem Unfall. Zudem fehlen wichtige Assistenzsysteme zur Unfallvermeidung. So erhielt der Zoe keinen einzigen Stern.

Beim günstigen Dacia Spring sieht es nicht viel besser aus. Das kleine Elektro-SUV basiert auf dem in China hergestellten Renault City K-ZE, der wiederum ein Derivat des seit mehreren Jahren in Indien und Brasilien verkauften Renault Kwid ist. Und der Kwid fiel bereits 2016 beim GlobalNCAP-Crashtest mit null Sternen durch.

Der Spring ist mit einem Einstiegspreis von 20.490 Euro das günstigste Elektroauto auf dem Markt. Doch bei einem Frontal-Unfall drohen lebensgefährliche Verletzungen der Brust des Fahrers und des Kopfes des Beifahrers. Auch bei einem Seitenaufprall wird die Brust der Insassen kaum geschützt. Die mittelmäßige Crash-Performance und die schlechte Crash-Vermeidungs-Technik führen zu einer Bewertung von nur einem Stern.

Mit Bezug auf den Renault und den Dacia fällt EuroNCAP ein vernichtendes Urteil:

"Diese Autos bieten nicht nur serienmäßig keine nennenswerte aktive Sicherheit, auch der Insassenschutz ist schlechter als bei allen Fahrzeugen, die wir seit vielen Jahren gesehen haben. Es ist zynisch, dem Verbraucher ein bezahlbares grünes Auto anzubieten, wenn das zu dem Preis eines höheren Verletzungsrisikos bei einem Unfall geschieht." (EuroNCAP-Chef Michael van Ratingen) 

Bildergalerie: Renault Zoe und Dacia Spring im Crashtest