Ralf Brandstätter, der Chef der Marke VW, hat nun Details zum neuen Elektroprojekt namens Trinity verraten. Das neue Fahrzeug werde im Einstieg "um 35.000 Euro" kosten, so Brandstätter in einem Interview mit der Tageszeitung Welt.

Laut Brandstätter soll der Neuling ein "dynamisches und flaches" Auto mit etwas über vier Meter Länge sein, das es so "in unserer aktuellen Modellpalette noch nicht gibt." Das bedeutet offenbar, dass es nicht um ein SUV geht.

Die Größe könnte auf einen Kompaktwagen hindeuten. Das Adjektiv flach ist relativ. In Kombination mit der Aussage, dass es ein ähnliches Fahrzeug derzeit noch nicht gibt, könnte es sich um einen "flacheren" Nachfolger des ID.3 handeln. Der passt mit 4,26 Meter zu der genannten Größe, ist aber mit 1,55 Meter doch spürbar höher als etwa ein VW Golf (1,49 Meter). Dies passt auch zum Basispreis von 35.000 Euro. Beim ID.3 geht es derzeit zwar schon unter 32.000 Euro los, aber möglicherweise hat Brandstätter etwas Inflation eingerechnet.

Trinity hat laut Brandstätter Gemeinsamkeiten mit dem Audi-Projekt Artemis: "Beide Projekte basieren zwar auf unterschiedlichen technischen Plattformen, nutzen aber den gleichen Baukasten, den neuen sogenannten Konzern-Backbone", so der VW-Manager. Artemis soll auf der PPE-Plattform aufsetzen und bereits 2024 starten.

Auch Konzernchef Herbert Diess (der erst seit dem 20. Januar twittert) hat sich bereits zu dem ominösen Trinity-Projekt geäußert:

 

Diess bezeichnet Trinity als Nachfolgeprojekt zu NEO, also den ID-Modellen. Das Projekt solle Volkswagen revolutionieren. Da sich VW letztes Jahr an dem Batteriehersteller QuantumScape beteiligt hat, mutmaßt mutmaßt Kollege Francesco Barontini von InsideEVs Italien, das Auto könnte eine Festkörperbatterie bekommen. Wenn dieser Akku dann noch eine höhere Energiedichte hätte, könnte das Trinity-Auto auch flacher sein.

 

US-Kollege Ruffo dagegen glaubt, das Revolutionäre könnte in einem Äquivalent zu der "Giga-Presse" bestehen, mit der Tesla Unglaubliches bei der Produktion vollbringen soll – das könnte der Grund sein, warum Diess die Tesla-Fabrik in Grünheide erwähnt. Dabei beruft sich Ruffo auch auf einen Tweet vom deutsch-amerikanischen Journalisten Greg Kable und das offenbar offizielle Bild, das einen "radikal neuen Ansatz bei der Produktion" verspricht.

Das Bild erklärt übrigens auch den Namen Trinity (Dreieinigkeit): Das neue Projekt umfasst neben der neuartigen Produktion auch eine neue Architektur und einen Fortschritt beim autonomen Fahren.

Festkörperbatterien, eine gigantische Karosseriepresse: Alles möglich, aber doch recht spekulativ. Und da Trinity erst in einigen Jahren starten soll, bleibt uns ja auch noch etwas Zeit. Wie lange genau? Nach dem Welt-Bericht soll Trinity im Jahr 2026 starten, also in fünf Jahren. 

Brandstätter erwähnte in dem Interview auch ein Elektroauto unterhalb des ID.3 auf Basis des Modularen Elektrobaukastens (MEB), also einen Elektro-Kleinwagen. Dieser soll 2025 starten und zwischen 20.000 und 25.000 Euro kosten. Für die Modelle ID.3 und ID.4 kündigte Brandstätter die ersten Over-the-Air-Updates an, die im ersten Halbjahr 2021 erfolgen sollen.