Update vom 30. August 2022: Der Markenname Finn wird durch Elaris nicht weiter genutzt und zukünftig abgeändert, teilt die Firma mit. Der neue Name ist noch nicht bekannt.

Kennen Sie Finn und Leo? Was wie eine Frage für den nächsten Baby-Besuch klingt, sind zwei neue Elektroautos aus China für den deutschen Markt. Unter diesen beiden Namen verkauft die Firma Elaris aus Grünstadt nahe Mannheim den Dorcen E20 (Finn) und G60S (Leo).

Beginnen wir der Größe nach: Der Elaris Finn ist mit 2,87 Meter etwas länger als ein Smart Fortwo. Die Breite beträgt 1,56 Meter, die Höhe 1,57 Meter. Recht würfelartig also, hinzu kommt ein Radstand von 1.765 Millimetern. Das Kofferraumvolumen gibt Elaris mit 229 Liter an, das Leergewicht mit 930 Kilogramm.

Bildergalerie: Elaris Leo und Elaris Finn

Ob der Winzigkeit des Finn sind die Angaben zur Lithium-Ionen-Batterie ziemlich bemerkenswert: 31,5 kWh Kapazität und eine Reichweite von 265 Kilometer nach WLTP. Sollte das stimmen, haben der Smart Fortwo EQ und der Wuling Hongguang EV alias Freze Nikrob klar das Nachsehen. Auffallend ist auch die Angabe von 9,7 kWh Durchschnittsverbrauch.

8 Jahre oder 120.000 Kilometer Garantie gibt es auf den Akku. Ein Eco-Modus und Rekuperation sind vorhanden, ebenso CCS. Damit soll die Batterie in 45 Minuten von 30 auf 80 Prozent geladen werden können. Serienmäßig ist auch ein Typ-2-Ladekabel mit 230-Volt-Anschluss. Bei langsamer Ladung dauert es 5 Stunden von 5 auf 100 Prozent.

Bei 115 km/h wird Finns Vortrieb abgeregelt. Der Motor leistet 35 kW (47,6 PS), das ist in etwa das Niveau des Dacia Spring. Technisch gibt es Scheibenbremsen vorne und hinten, zwei Airbags, ESP, ABS, Tempomat und eine Rückfahrkamera.

Elaris Finn
Elaris Finn

Sein Cockpit wirkt schick und modern, auffallend ist der serienmäßige (!) 12,3-Zoll-Touchscreen mit Navi und Apple CarPlay bzw. Android Auto. Ebenso inklusive: Ledersitze, Keyless Go, Klimaanlage, Multifunktionslenkrad, LED-Scheinwerfer und 14-Zoll-Alufelgen. 

Der Finn kostet laut Pressemitteilung vom 10. Mai 2021 ab 9.420 Euro (inkl. Prämien). Das Datenblatt nennt jedoch 22.900 Euro vor und 13.330 Euro nach Prämien, was uns realistischer erscheint. Gemessen an der Serienausstattung ist aber auch dieser Betrag noch überaus fair. Hinzu kommen jedoch noch 750 Euro für die Überführung, genauso beim Leo. im Oktober 2021 sollen die ersten Finn ausgeliefert werden.

Beim Elaris Leo handelt es sich um ein recht normales Kompakt-SUV mit stilistischen Anleihen beim Suzuki Vitara und MG ZS EV. Die Abmessungen des Leo lauten 4,52 Meter Länge, 1,84 Meter Breite und 1,67 Meter Höhe. Er wiegt 1.750 Kilogramm, ins Heck sollen zwischen 390 und 950 Liter Gepäck passen.

Elaris Leo
Elaris Leo

Angetrieben wird der Leo von 125 kW (170 PS)-Maschine für maximal 410 Newtonmeter Drehmoment und 160 km/h (abgeregelt). Der Lithium-Ionen-Akku ist großzügig bemessen: Seine 80 kWh sollen für 450 Kilometer WLTP-Reichweite sorgen. 18,6 kWh Energie zieht der Leo laut Elaris pro 100 Kilometer aus dem Akku. Ladezeit mit CCS von 20 auf 80 Prozent: 20 Minuten. Das langsame Laden auf 100 Prozent beziffert Elaris auf 8 bis 11 Stunden. 

Die Ausstattung des Leo umfasst innenbelüftete Bremsscheiben rundum, ein Glas-Schiebehubdach, LED-Scheinwerfer mit Abblendfunktion, Ledersitze (vorne elektrisch verstellbar), eine 360-Graad-Rückfahrkamera, eine 4-Zonen-Klimaautomatik und einen 15,4-Zoll-Touchscreen samt Navi.

Beinahe Vollausstattung also für 37.900 Euro vor und 28.330 Euro nach Prämien. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Wir hoffen darauf, beide Fahrzeuge irgendwann testen zu können. Produktions- und Technologiepartner ist wie schon erwähnt Dorcen in Jintan, China. Mitte des Jahres will Elaris sein Angebot um weitere Modelle erweitern.

Elaris Finn
Elaris Finn

Elaris hat Euromaster, den europäischen Marktführer im Auto- und Reifenservice, als Servicepartner gewinnen können. Zum Start wird Euromaster Elaris-Kunden in 50 bundesweiten Niederlassungen seinen Rund-um-Service anbieten. Neben den Autos umfasst der Elaris-Service auch die zugeschnittene Beratung und Einrichtung im Bereich Ladeinfrastruktur, inklusive Wallboxen, Ladesäulen und Photovoltaikanlagen.

"Durch unser One-Stop-Shop Angebot für E-Auto, Ladeinfrastruktur und Werkstattservice unseres Partners Euromaster wollen wir die E-Mobilität in Deutschland voranbringen. In Zusammenarbeit mit unserem Netzwerk von Qualitätshändlern antworten wir auf die wachsende Nachfrage nach günstigen E-Autos bei Firmen- und Privatkunden", erklärt Elaris-CEO Lars Stevenson.

Gerade im Geschäftskundenbereich will das Start-up attraktive Angebote für ein Mobilitätsumdenken in Schlüsselsektoren wie Firmenautos und Gesundheit und Pflege entwickeln. Speziell für den Sozial- und Gesundheitsbereich, der aktuell stark vom Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil profitieren kann, bietet Elaris auch die entsprechende Fördermittelberatung zum Fahrzeugkauf an.

"2020 gegründet, ist unser Ziel, bis Ende 2021 ein Netzwerk von 75 Händlern (die Elaris E-Kompetenz Center) aufzubauen und bis 2023 25.000 Fahrzeuge pro Jahr zu verkaufen. Wir freuen uns auf den regen Austausch mit unserer wachsenden Community von Kunden, Partnern und allen Stakeholdern, die an unserer Entwicklung teilhaben werden", sagt COO Andreas Matthis.