Teslas Supercharger-Netzwerk soll in Zukunft noch viel dichter werden: In den nächsten zwei Jahren (also bis 2023) soll sich die Zahl der Lademöglichkeiten verdreifachen. Das kündigte der zuständige Tesla-Manager Drew Baglino bei der Verkündung der Finanzergebnisse des dritten Quartals an, wie Electrek meldete.

Dabei ist das Supercharger-Netz schon in letzter Zeit stark gewachsen: In den letzten anderthalb Jahren hat es sich nach Angaben von Baglino verdoppelt. Ende September umfasste das Tesla-eigene Ladenetz nun 29.281 Supercharger an 3.254 Standorten weltweit. Wenn sich das Netz "verdreifachen" soll und die Zahl der Ladepunkte pro Standort (derzeit offenbar durchschnittlich 9) konstant bleibt, dann müsste es in zwei Jahren auf knapp 10.000 Standorte wachsen. 

Mit der Nachverdichtung will Tesla vermeiden, dass es zu Warteschlangen kommt, wie Baglino sagte. 

"Wir setzen weltweit beschleunigte Expansionspläne um. Das Netzwerk hat sich in den letzten 18 Monaten verdoppelt und wir planen, es in den nächsten zwei Jahren zu verdreifachen. Und dennoch auf individueller Basis, um bestehende Überlastungen an isolierten und problematischen Standorten schneller zu bekämpfen, beschleunigen wir lokale Hilfseinrichtungen, setzen mobile Supercharger ein und versuchen, Preisstrategien einzuführen, die eine stärkere Nutzung außerhalb der Stoßzeiten fördern, um Wartezeiten zu vermeiden." (Drew Baglino beim Q3 Earnings Call)

Laut Baglino will Tesla die Wartezeiten also auch durch mobile Supercharger verringern. Diese sollen ausgefallene Supercharger ersetzen oder temporär überlastete Ladestationen ergänzen. Der Strom kommt hierbei aus den Megapacks von Tesla, also Stromspeichern mit bis zu 3 MWh Speicherkapazität pro Stück. Um die Warteschlangen zu verkürzen, will Tesla außerdem offenbar die Preise zeitabhängig machen, um die Nutzung außerhalb der Stoßzeiten attraktiver zu machen.

Die höhere Zahl von Tesla-Ladestationen muss aber auch ausgleichen, dass Tesla sein Ladenetzwerk künftig für Autos anderer Hersteller öffnet – was je nach Preisgestaltung wohl zu erhöhter Nachfrage führen wird. Mit der Öffnung für andere Marken bekommt Tesla offenbar Zugang zu einem 7,5 Milliarden schweren Ladeinfrastruktur-Förderprogramm. Denn die US-Regierung macht die Zugänglichkeit für Fahrzeug von mehr als einem Hersteller zur Voraussetzung für den Erhalt von Fördergeldern.

Für Deutschland führt die Seite Supercharge.info derzeit 236 Supercharger-Standorte auf. Davon sind aber nur etwa die Hälfte in Betrieb, viele andere noch im Bau – offenbar wird das Netz auch in Deutschland eifrig erweitert.