Über kein anderes Produktionswerk wurde so viel berichtet wie über Teslas Gigafactory 4 in Grünheide bei Berlin. Seit die neue Fabrik im November 2019 von Tesla-Chef Elon Musk persönlich angekündigt wurde, ist sie in den Medien.

Kürzlich schien nun absehbar, dass die endgültige Genehmigung für das Werk nun bald erteilt würde. Schon ab November wollte Elon Musk dort das Model Y bauen. Doch nun gibt es erneut einen Rückschlag: Das Umweltministerium des Landes Brandenburg teilte am gestrigen Donnerstag mit, dass die Öffentlichkeitsbeteiligung wiederholt werden muss, da der Prozess bisher nicht den Vorschriften entsprach. Das berichtet nun Reuters.  

Der Prozess der Öffentlichkeitsbeteiligung, bei dem Anwohner Einwände gegen die Fabrik äußern konnten, war online erfolgt. Die Behörden befürchten offenbar, dass nicht früh genug angekündigt wurde, dass der Prozess über das Internet erfolgen würde. In einem anderen Fall hatten Umweltweltgruppen dies offenbar beklagt. Um einem möglichen Gerichtsurteil vorzubeugen, beschloss nun das Ministerium die Wiederholung der Befragung.

Nun muss der Prozess erneut gestartet werden. Allerdings kann nur teilnehmen, wer bisher schon Einwände geäußert hat. Der Vorgang soll vom 2. bis 22. November laufen, heißt es in der Erklärung des Ministeriums. Damit ist ein Produktionsbeginn noch im November kaum mehr wahrscheinlich. 

In seinem Ergebnisbericht zum dritten Quartal am Mittwoch sagte Tesla noch, dass die Maschinentests im Werk Grünheide planmäßig verlaufen und die endgültige Genehmigung bis Ende des Jahres erwartet wird. Zu der erneuten Verzögerung hat sich die Firma noch nicht geäußert. Doch Elon Musk hatte bereits einmal seinen Unmut über die deutsche Bürokratie mitgeteilt. Deren Anforderungen stünden im Widerspruch zum dringenden Bekämpfung des Klimawandels, so Musk.

In Grünheide sollen jährlich rund 500.000 Elektroautos entstehen, zunächst das Model Y. Außerdem ist eine Batteriezellproduktion im Umfang von 50 Gigawattstunden geplant. Damit wäre das Werk eines der größten Autowerke in Deutschland und gleichzeitig die größte Batteriefabrik für E-Autos hierzulande.