Unter dem Titel Ambition 2030 stellt Nissan seine Elektrifizierungspläne bis zum Ende des Jahrzehnts vor. Unter anderem sollen bis 2030 nicht weniger als 15 neue Elektroautos starten. Ein erstes Auto mit Festkörperbatterie soll 2028 auf den Markt kommen. Außerdem präsentiert Nissan vier Elektroauto-Studien. Nach hiesiger Zeit wurden die Pläne am frühen Morgen des heutigen 29. November in einer Online-Veranstaltung vorgestellt.

Mit Investitionen in Höhe von 2 Billionen Yen (ca. 16 Milliarden Euro) will Nissan die Elektrifizierung seiner Fahrzeugpalette in den nächsten fünf Jahren beschleunigen. 23 neue elektrifizierte Modelle sind bis zum Geschäftsjahr 2030 geplant, darunter 15 reine Elektroautos. Damit will man einen Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge am weltweiten Gesamtabsatz von 50 Prozent erreichen, in Europa sollen es 75 Prozent sein. Dabei sind allerdings Mildhybride mit eingeschlossen, wie aus der Aufzeichnung des Events hervorgeht.

Bildergalerie: Nissan Chill-Out Concept

Nissan stellte auch vier neue Designstudien vor:

  • Nissan Chill-out: Crossover auf Basis von CMF-EV
  • Nissan Max-out: sportlicher Roadster
  • Nissan Hang-out: kompaktes Freizeit-SUV mit viel Innenraum
  • Nissan Surf-out: ein Freizeit-Pick-up

Beim Chill-out handelt es sich offenbar um einen Ausblick auf den neuen Nissan Leaf, der in der nächsten Generation vom Schrägheck- zum Crossover-Modell werden soll. Die Bilder ähneln jedenfalls deutlich der Silhouette, die Nissan am 1. Juli 2021 präsentiert hat. Während der Chill-out auf der bekannten Plattform CMF-EV basiert, setzen die übrigen drei Studien auf einer neuen Skateboard-Plattform auf, die eine Festkörperbatterie als Energiespeicher einsetzt. Diese Plattform scheint jeweils zwei E-Motoren pro Achse zu besitzen, wie aus den Bildern hervorgeht:  

Bildergalerie: Nissan EV Technology Vision

Offenbar sind die Studien für die Zeit nach 2028 gedacht, denn dann will Nissan sein erstes Elektroauto mit Festkörperbatterie (ASSB) auf den Markt bringen. Schon 2024 fertig sein soll eine Pilotanlage für diese Akkus in Yokohama. Durch die ASSB soll sich die Energiedichte verdoppeln, was offenbar sehr flache Batterien ermöglicht. Dadurch wird auch ein niedriger Roadster wie der Max-out möglich:

Bildergalerie: Nissan Max-Out Concept (2021)

Zudem soll die ASSB die Ladezeit auf ein Drittel verkürzen. Der Nissan Ariya soll sich mit bis zu 130 kW laden lassen; damit soll ein Ladevorgang (0-80 Prozent) 35 Minuten dauern. Wenn sich diese Zeit auf ein Drittel verkürzen würde, würde das eine Ladedauer von etwa 12 Minuten bedeuten.

Bildergalerie: Nissan Hang-Out Concept

Auch die Kosten für ein Batteriepaket sollen durch die ASSB fallen: bis 2028 auf 75 Dollar pro kWh. Danach sollen sie weiter bis auf 65 Dollar pro kWh sinken, um eine Kostenparität zwischen Elektro- und Verbrenner-Autos zu erreichen. Die weltweite Batterieproduktion von Nissan soll bis 2026 auf 52 Gigawattstunden und bis 2030 auf 130 GWh steigen. Wenn wir Nissan richtig verstanden haben, soll die Festkörperbatterie ohne Kobalt arbeiten.

Darüber hinaus will Nissan Batterie-Recycling-Anlagen gründen – in Europa ab 2022 und in den USA ab 2025. Darüber hinaus will Nissan bis 2026 bis zu 20 Milliarden Yen (etwa 160 Millionen Euro) in die Ladeinfrastruktur investieren.

Bildergalerie: Nissan Surf-Out Concept

Die gesamte, etwa dreiviertelstündige Online-Veranstaltung in englischer Sprache können Sie sich hier ansehen: